Wanderin mit Hund: Tödlicher Unfall durch Attacke von Kühen in Tirol

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Kühe Alm

Eine 45-jährige deutsche Touristin aus Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz war am 28. Juli gegen 15 Uhr im Gemeindegebiet von Neustift i. St. im Pinnistal beim Wandern mit ihrem Hund. Der Bullterrier war angeleint, die Leine hatte sie vermutlich laut Angaben der Tiroler Polizei um ihren Bauch gebunden. Circa 50 Meter unterhalb der Pinnisalm hielt sich unbeaufsichtigtes Weidevieh in einem eingezäuntes Weidegebiet auf, darunter circa 10 Kühe und 10 Kälber.

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Als sich die Frau mit ihrem Hund auf gleicher Höhe mit den Tieren befand, wurde sie und ihr Hund plötzlich von mehreren Kühen und Kälbern abgedrängt und teilweise mit den Hörnern attackiert.

Ein Zeuge war in diesem Moment hinter der attackierten Frau und eilte ihr zur Hilfe. Er schaffte es aber nicht die Rinder von der Frau abzubringen. Erst als weitere Personen eintrafen und der Hund flüchtete, löste sich die Ansammlung der Tiere rund um die inzwischen schwer verletzte Frau auf. Sie reagierte vorerst noch auf die Helfer, welche bis zum Eintreffen der Besatzung des Notarzthubschraubers Christophorus 1 Erste Hilfe leisteten. In weiterer Folge verlor sie jedoch das Bewusstsein und verstarb trotz Reanimation durch den Notarzt noch an der Unfallstelle.

Nach Angaben der Polizei hatte es die Kuhherde vermutlich auf den Hund der Frau abgesehen. Laut Zeugen soll sich der Hund vor der Attacke aber nicht aggressiv den Kühen gegenüber verhalten haben.

Tipps zum Wandern mit Hund

  • Bei Mitnahme von Hunden eine Alternativroute zur Rinderweide suchen oder zumindest die Weiden mit anwesenden Kühen umgehen, wenn dies möglich ist.
  • Hunde immer an der Leine zu führen (auch hinter dem Weidezaun).
  • Nur ausgebildete Hunde mitnehmen, welche den Befehlen des Hundehalters Folge leisten.
  • Keine ängstlichen Hunde mitnehmen, die sich bei Gefahr hinter dem Hundehalter verstecken und ihn somit in Gefahr bringen.

Was tun wenn Rinder angreifen oder Drohgebärden ersichtlich sind

  • Ein drohendes Rind erkennt man dadurch, dass es die Gefahrenquelle fixiert und den Kopf nach unten senkt und seine Hörner bzw. seine Stirn präsentiert und näher kommt.
  • Hektik vermeiden! Wenn ein Rind auf dich zukommt, sich langsam entfernen (zum Ausgang bzw. Weidegatter) und ihm nicht den Rücken zudrehen. Niemals weglaufen!
  • Hund sofort von der Leine lassen. Ein Hund kann selbst am besten vor dem Rind ausweichen und davon laufen.
  • Niemals schützend vor den Hund stellen. Du hast keine Chance gegen ein ausgewachsenes Rind.
  • Bäume und Sträucher können Schutz bieten.
  • Es empfiehlt sich die Mitnahme eines Stockes: wenn ein Tier angreift hilft meistens lautes Zurufen und das Bewegen des Stockes.

Quelle: Naturfreunde Österreich

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