Hundetrainer und ihre Ausbildung: Zwischen Laientum und Qualifizierung

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Hundetrainer Ausbildung Geld

Die Bezeichnung der Berufes „Hundetrainers“ ist nicht geschützt. Jeder kann sich einen Gewerbeschein holen und eine Hundeschule aufmachen – egal was für eine Qualifikation er hat, was er kann und was er weiß. Die Konsequenz ist ein übersättigter Markt und viel qualitativ schlechtes Training.

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Alltag auf Hundeplätzen und in Hundeschulen

Ich erinnere mich an einen Vorfall auf einem Platz. „Sam“ ein stattlicher Labrador war als junger Rüde nicht nur pubertär und prollig – er war auch noch nicht ganz so gut erzogen. In der Stunde trug er ein Korallenhalsband, festgemacht an einer Schleppleine. Als er zu einem anderen Hund hin wollte, startete er durch. Nach 10 Meter wurde er zurück gerissen und quiekte erbärmlich. „Das muss der mal lernen, dass man nicht einfach zu anderen Hunden hinlaufen darf“, meinte der Trainer. Der hatte natürlich vorher die 10er-Karte verkauft an den Neuling, der daraufhin nie wieder kam.

Ein anderer Platz, eine andere Hundeschule: Schnupperstunde für das Agility-Training war angesagt. Stolz führte die Trainerin ihre beiden Border Collies vor, die sie mit vielen Leckerchenstraßen über Hindernisse beförderte. Ob die merkten, was sie genau grade taten, konnte man nicht so recht erkennen. Die schnüffelten irgendwie durch den Parcours. Natürlich sollte der Hund der potentiellen Kundin auch mal etwas ausprobieren und wurde auch direkt auf die steile A-Wand geschickt. Er kletterte auch brav nach oben, nur um von dort direkt runter zu springen. Quietschend kam er auf. Natürlich wurde die Schnupperstunde vorher bezahlt.

Wieder eine andere Hundeschule: Ein unsicherer, schüchterner Border Collie kam in eine Welpengruppe. Nach einiger Zeit taute er auf, verfiel aber bei dem Stress in rassetypisches Verhalten: Er hütete die anderen Hunde. Der Trainer warf sich dazwischen und packte sich den kleinen Welpen, der daraufhin um sich biss und von da an sich einpinkelte, wenn Fremde ihn anfassen wollten. Die Strategie für die Zukunft war klar: Angriff ist die beste Verteidigung.

Auf einem anderen Platz wandten sich die Besitzer eines stattlichen, jungen Rüden an die Trainerin. Der Rüde hatte vorher die Erziehungsgruppe besucht und danach im Anschluss direkt die Agility-Stunde. Gestresst hechelnd hing er in der Leine. „Wir bekommen den gar nicht ausgelastet. Nie kommt der zur Ruhe!“ Antwort der Trainerin: „Hm, habt ihr mal versucht dem Hund sein Fressen erarbeiten zu lassen? Nasenarbeit lastet gut aus, ihr könntet sein Futter im Garten verstecken. Dann schläft der auch.“

Wieder ein anderer Platz: Ein junger Mischling war in der Junghundegruppe. Nach dem Hundetraining durfte gespielt werden. Die anderen Hunde rotteten sich zusammen und fingen an den Neuankömmling zu jagen. Eine heftige Mobbingaktion startete und das Frauchen konnte gar nicht alle Hunde von ihrem abhalten. Einschreiten der anderen Hundebesitzer war Fehlanzeige. Der Trainer sah sich das an und sagte nichts. Er erkannte weder die Not des Hundes, noch der Besitzerin.

Schlechtes Hundetraining?!

Welpe Portrait
Welpengruppen sind beliebt. Hier findet oft auch der erste Kontakt zu Hundeschulen und Trainern statt.

Ich könnte noch ewig so weiter machen. Ganz zu schweigen von den Erzählungen der Leute mit Problemhunden, die ich später in der Verhaltenstherapie meines Hundes kennen lernte. Die hatten mit ihren problematischen Vierbeiner oft schon einige Hundetrainer gehabt, die alle nicht helfen konnte und teilweise das Problem sogar noch verschlimmerten. Nicht selten hieß dann die Empfehlung „Euthanasie“.

Alle hier geschilderten Vorfälle sind auf Plätzen in der Umgebung passiert. Schlechtes Hundetraining ist immer noch vorherrschend. Als ich mit meinem Welpen damals eine Welpenstunde besuchen wollte, bin ich jede Woche zwei Stunden mit dem Auto zu einer guten Hundeschule gefahren. Die Gefahr war mir zu groß, dass er woanders das Falsche lernt, wofür ich dann auch noch viel Geld bezahlen müsste.

Hundeforen, Tierblogs und soziale Netzwerke sind voll mit ähnlichen Erfahrungen. Immer wieder erreichen mich Nachrichten, dass jemand ein Problem mit seinem Hund hat und bereits dutzende Trainer durch hat, die alle nicht helfen konnten. Lediglich das Portemonnaie ist leerer geworden.

Jeden Tag gehen Leute in Hundeschulen, die ein Problem mit ihrem Vierbeiner haben, was nicht adäquat gelöst wird. Auch dies füllt eher die Kasse des Trainers, als dass es hilft. Andere Leute gehen in Hundeschulen, weil man das nun so macht. Dort bekommen sie Dinge eingetrichtert, die sie selbst gar nicht so empfinden und die sogar kontraproduktiv sind. Aber man tut was der Trainer sagt, denn der muss ja Ahnung haben. Und so wird der Hund bei einem Knurren auf den Rücken gelegt oder der Leinenpöbler mit Leckerchen an allem vorbei manövriert. Ändern tut sich nichts und die Not der Besitzer wird nur noch größer.

Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Hunde aufgrund solch schlechten Trainings in Tierheimen landen oder gar eingeschläfert werden. Von möglichen Beißvorfällen ganz zu schweigen.

Selbstdarstellung vs. Pädagogik

Es ist immer leicht zu sagen „selbst Schuld wer da noch hingeht“. Viele Leute haben weder das Wissen noch das Selbstvertrauen, sich ihren Trainern, die aus meiner Erfahrung sehr häufig eine überhebliche Selbstdarstellung betreiben, entgegen zu stellen. Bis frustriert aufgegeben wird, wurden bereits hunderte Euros ausgegeben. Und sich nach so einer Erfahrung auf eine neue Suche zu begeben und dann womöglich wieder so etwas erleiden zu müssen, erfordert schon einiges an Mut.

Trainer Teilnahmer Hundeplatz
Trainer arbeiten in erster Linie mit Menschen.

Hundetrainer arbeiten in erster Linie mit den Menschen. Sie müssen nicht nur Kenntnisse über Hundeverhalten allgemein, Sozialverhalten, rassespezifisches Verhalten, Lerntheorien, Motivationen und Methoden haben – sie müssen auch wissen, wie man Inhalte vermittelt, wie die Mensch-Hund-Beziehung sich gestaltet und was für Einflüsse die individuelle Hundehaltung auf den jeweiligen Hund hat. Erziehen tut nie der Hundetrainer – erziehen tun immer die Besitzer. Ein Hundetrainer muss demnach wissen, wie er bei dem Menschen ansetzen muss um eine Änderung zu bewirken. Letzten Endes ist der Beruf des Hundetrainers ein pädagogischer Beruf. Um es ganz korrekt auszudrücken: Der Hundetrainer ist ein Erwachsenenbildner.

Erwachsenenbildner sind häufig Akademiker. Der klassische Weg geht über das Studium der Erziehungswissenschaft mit einer späteren entsprechenden Spezialisierung auf „Erwachsenenbildung“. Andere Erwachsenenbildner sind Quereinsteiger, die in einem bestimmten Bereich ihre Ausbildung oder ihr Studium absolviert haben und nun darüber referieren. Aber auch die haben in der Regel vorher Schulungen über didaktische Maßnahmen absolviert.

Qualifikationen von Hundetrainer

Wenn man sich den Bereich der Hundetrainer und deren Qualifikationen ansieht, wird deutlich warum es so viel qualitativ schlechtes Training gibt. Manch ein Trainer hat keinerlei Qualifikation, außer einer „jahrelangen Hundeerfahrung“. Andere Trainer haben grade ihren ersten Hund, 3 Fortbildungsseminare besucht, und meinen nun zu wissen wie Hundetraining zu laufen hat. Wieder andere Trainer besuchen Institute, die Zertifikate ausstellen und bezahlen sehr viel Geld für ihre Ausbildung. Die Qualität dieser Ausbildungsinstitute unterscheidet sich gravierend, genauso wie die Inhalte. Und hinter all dem steht die Frage „wer zertifiziert eigentlich die Leute, die Zertifikate ausstellen?“.

Man bekommt bei vielen Seminaren und Vorträgen zunehmend das Gefühl, dass es sich um ein Schneeballsystem handelt. Aufgebaut aus dem Nichts, was dann zusammen bricht, wenn der Markt völlig übersättigt ist oder die „Spitze“ sich raus zieht.

Wohin geht der Weg der Hundetrainerausbildung und wohin der Weg der Hundetrainer?

Border Collie Barney tobt
Wie sieht ein richtiges Spiel aus? Was sollte man laufen lassen und wann greift man ein? Trainer müssen Hunde auch „übersetzen“ können.

Es ist erschreckend, wie planlos und unstrukturiert Trainings angeboten werden. Bei den sehr unterschiedlichen Qualifikationen, bei denen der pädagogische Anteil, wenn überhaupt, nur einen sehr geringen Anteil ausmacht, aber nicht verwunderlich.

So macht es beispielsweise Sinn, vor dem ersten Hundetraining ein ausführliches Gespräch mit dem Hundehalter zu führen. Hierbei kann der Trainer einen Einblick bekommenm was bisher mit dem Hund gemacht wurde, wo es Probleme gibt, wie der Alltag aussieht :

  • Wird der Hund richtig ausgelastet?
  • Gibt es Ruhezeiten?
  • Wie wird der Hund ernährt?
  • Wie sieht die gesundheitliche Vorgeschichte aus?

und so weiter. und was sich der Hundehalter vorstellt, was am Ende raus kommen soll.

Dies ermöglicht auch dem Hundetrainer sein Konzept vorzustellen, zu sagen was er erwartet (Einbringen des Hundehalters, Pünktlichkeit usw.) und auf den Kunden ein abgestimmtes Training anzupassen. Bei Problemhunden gibt es die Möglichkeit, den Hund vorher Stresssituationen auszusetzen und ihn mit der Konfrontation mit gewissen Reizen zu testen. Des Weiteren ist es möglich, nach abgeschlossenem Training Feedback zu suchen.

Hat das Training etwas gebracht? Was war gut? Was könnte noch verbessert werden? Auch gibt es Möglichkeiten Gruppen zu optimieren. So kann man spezielle Kurse zu einem Thema (Leinenführigkeit, Jagdverhalten usw.) anbieten.
Fortlaufende Kurse kann man mit Theoriestunden ergänzen. Für Hundehalter, die nur ab und an kommen möchten, kann man eine Beschäftigungsgruppe anbieten, die offen ist. Es würde viele Möglichkeiten geben. Der Alltag sieht jedoch anders aus. Meldet man sich bei einer Hundeschule an, kommt oft nur ein lapidares „ja kommen sie mal vorbei“. Die Fragebögen die man beim Tierarzt ausfüllen muss, sind umfangreicher, als die Fragen die einem vom Trainer gestellt werden. Und schon läuft man wie alle anderen, dem Hund das Leckerchen vor die Nase haltend durch die Gruppenstunde – ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben, was der Hundetrainer eigentlich will und was das Ganze überhaupt bringen soll.

Standards und Qualität bei der Hundetrainer Ausbildung

Hunderasse Border Collie Barney Abruf
Eine häufige Übung: Das Abrufen. Damit das auch im Alltag so gut funktioniert, muss der Trainer erklären können, worauf es beim Training ankommt.

Wenn man Standards bei der Ausbildung bei Hundetrainern anspricht, bekommen diese regelmäßig Schnappatmung. Das liegt aber an einem ganz grundsätzlichen Missverständnis.

Häufig wird gedacht, dass sich dies anhand der Methoden zeigen würde. Es geht aber nicht um eine Vereinheitlichung der Methoden! Dafür sind Hunde und ihre Halter viel zu individuell um DEN Weg für Alle zu wissen.

Es geht um ein grundsätzliches Verständnis des Wesens „Hund“ und grundsätzliche Vorgehensweisen bei Haltern (wzB. Was eine gute Beratung ausmacht oder wie man ein schwieriges Gespräch führt). Viele Ausbildungsinstitute machen den Fehler, dass sie ihr Hauptaugenmerk auf bestimmte Methoden legen, anstatt grundsätzliches Wissen zu lehren ohne dabei zu werten.

Der Wunsch, dass es hierbei jemals Standards gibt, ist sicher Utopie (Anmerkung: Der Gesetzgeber hat auf den Missstand mittlerweile reagiert und die Einführung eines Sachkundenachweises ist geplant, der immerhin ein Minimum an Wissen garantieren würde). Aber auch in der jetzigen, sehr heterogenen Szene, würde es Möglichkeiten geben Qualität zu sichern und zu verbessern. Die Schlüsselwörter sind hier „Spezialisierungen“ und „Qualitätsmanagement“.

Ein Hundetrainer muss nicht alles können – dafür sind Hunde zu unterschiedlich. Anstatt zu versuchen alles irgendwie zu machen, könnten Hundetrainer sich auf bestimmte Hundegruppen (Alter, Rasse usw.), auf bestimmte Probleme (Angst, innerartliche Aggression usw.) oder auf bestimmte Auslastungsmodelle (ZOS, Agility, Mantrailing usw.) spezialisieren. Dafür ist eine gute Vernetzung unumgänglich. Außerdem ist es wichtig hierfür den Mut zu haben, Hundehalter auch an Kollegen zu verweisen. Aufgrund der starken Konkurrenz scheint dies oft unmöglich, schließlich leben auch Hundetrainer nicht nur von „Luft und Liebe“. Viele Möglichkeiten der Qualitätssicherung und –Optimierung bleiben dabei ungenutzt.

So ist es in anderen pädagogischen Berufen Standard, sich regelmäßig mit anderen über Fälle und Vorkommnisse auszutauschen. Auch die Hinzuziehung von anderen Fachkräften zwecks Beurteilung der pädagogischen Arbeit ist eine ungenutzte Möglichkeit. Bei Hundetrainern findet dies wenn überhaupt nur informell statt.

Das berufliche Selbstverständnis

Stadttraining Hund
Der alltagstaugliche Hund ist meistens das Ziel. Trotzdem fehlt es den Hundetrainern an einem allgemeinen Selbstverständnis.

Abhilfe könnte hier sicherlich ein gemeinsames Selbstverständnis schaffen. Die Erkenntnis, dass alle zusammen, Hundehaltern helfend und beratend zur Seite stehen möchten, wäre hierfür eine gute Grundlage – völlig unabhängig von Methoden oder Ansichten. Leider sehen sich dafür zu viele Trainer als das „Non plus Ultra“ der Hundetrainerszene.

Ein offener Austausch wird nicht gewünscht, obwohl es Hund und Halter zu Gute kommen würden. Zu oft geht es um Befindlichkeiten. Dabei würde dies auch den Hundetrainern sehr helfen. Auch die haben immer wieder mit Schwierigkeiten zu tun. Sei es bei den Hunden, bei den Haltern oder bei der Struktur der Trainings sowie Gruppen. Frustration und Unzufriedenheit ist somit auf beiden Seiten vorprogrammiert. Hinzu kommen viele Leute, die aufgrund schlechter Erfahrungen gar keine Hundeschule mehr besuchen möchten. Diese gehen als Kunden den Trainern durch die Lappen. Und auch den Hundehaltern kann so nicht geholfen werden. Von den Hunden, die unter diese Situation leiden und letzten Endes die Quittung bezahlen, mal ganz zu schweigen.

Zukunft von Hundetrainern?

Hundetraining Körpereinsatz
Kein Grund in die Röhre zu schauen!

Letzten Endes muss sich etwas bei den Hundetrainern ändern. Der Bedarf ist vorhanden. Es gibt rechtliche Verordnungen, die Hundetrainer unentbehrlich machen. Die ansteigende Hundedichte, viele Tierschutzfälle, Arbeitshunde, die als Familienhunde angeschafft werden, die Entfremdung der Menschen von der Natur und die gestiegenen Anforderungen der Gesellschaft an Hundehalter tun ihr Übriges dazu.
Es ist egal wie man diesen Bedarf bewertet, denn er ist vorhanden und die Entwicklung nicht mehr rückgängig zu machen. Die schlechte Ausbildung und das häufig sehr schlechte Training stehen im krassen Widerspruch dazu. Hier ist es wichtig, dass sich etwas ändert und Hundetrainer wie andere Berufsgruppen auch, sich organisieren und gemeinsam an einem Strang ziehen. Möglichkeiten der Qualitätssicherung gibt es viele – zu viele sind ungenutzt.
Hier können sich Hundetrainer durchaus ein Vorbild an anderen Berufsgruppen der Erwachsenenbildung nehmen. Die Frage, die sich zum Schluss stellt ist, ob Hundetrainer dies überhaupt wünschen.

Man wird das Gefühl oft nicht los, dass viele Hundetrainer lieber an ihrer eigenen Vorgehensweise fest halten und meinen, damit alles in Ordnung zu bekommen. Komischerweise sieht man trotzdem dutzenderweise überforderte Hundehalter, unerzogene Hunde und hört Klagen, sowohl von Kunden als auch von Trainern. Dass nun sogar die Politik eingreift, sollte eigentlich Zeichen genug sein. Es bleibt die Hoffnung, dass ein Umdenken irgendwann stattfindet.

Autorin: Nina Dany

Hinweis: Alle abgebildeten Personen, Hunde und Örtlichkeiten dienen nur zur symbolischen Untermalung dieses Artikels.

14 Kommentare

  1. Liebe Nina,

    sehr schöner Artikel, vielen Dank. Ich möchte an dieser Stelle auf den BHV hinweisen, der in Zusammenarbeit mit der IHK Potsdam eine Zertifizierung zum Hundetrainer anbietet. Hier wird auf hohe Qualität gesetzt. Der BHV setzt sich dafür ein, dass der Beruf Hundetrainer eine einheitliche, gute Qualität bekommt, damit Kunden ihre Hunde nicht in ungeeignete Institutionen schleifen, in denen ihnen manchmal ganz schöner Blödsinn erzählt wird. Ich selber habe gerade mit der Ausbildung angefangen und muss sagen, dass der BHV hier ein sehr umfangreiches Angebot hat. In diesem Kurs wird alles beigebracht, was man als Trainer grundsätzlich benötigt.

    • Hallo Claudia,

      die Bestrebungen des BHV sind mir natürlich bekannt und ich finde die Idee dahinter sogar gut. Leider macht der Verband eben wie viele andere Institute auch den Fehler, dass er sehr wertend in seiner Ausbildung ist. Der BHV beschränkt sich so wie ich es erfahren und mitbekommen habe, auf einen bestimmten methodischen Bereich. Daneben würde es aber noch sehr viel mehr geben. Das ist auch der Grund warum der BHV es niemals schaffen wird alle Hundetrainer unter sich versammelt zu bekommen. Wer anders arbeitet, wird von Anfang an ausgeschlossen. So sollte es natürlich nicht laufen. Auch Methodik kann wertungsfrei vermittelt werden. Ich finde es schade, dass der BHV dies nicht macht.

      • Hallo Nina,
        das stimmt so nicht. Ich bin BHV-Mitglied und befinde mich gerade im komprimierten Lehrgang zum Hundeerzieher und Verhaltensberater BHV/IHK. In unserem Lehrgang befinden sich Kollegen aus allen Sparten und mit unterschiedlicher Methotik. Da wird auch niemand ausgeschlossen – im Gegenteil!
        Standarts sind dort das Training nach fundierten und wissenschaftlichen anerkannten Erkenntnissen – gewaltfrei und natürlich ohne Starkzwangmittel. Vermittelt werden umfassende Kenntnisse über Lernverhalten des Hundes, Trainingsaufbau usw. – aber keine Philiosphie wird dort heruntergebetet.
        In Deinem Artikel deutest Du mehr Offenheit und Austausch innerhalb der Kollegenschaft an und bist für den Blick über den Tellerrand – dann aber sei auch so fair und informiere Dich über Ausbildungsinhalte, bevor Du sie wertest,
        Grüße,
        Michaela

      • Gute Antwort, die den BHV eindeutig auf den Punkt bringt.

        Der BHV (ebenso wie IBH) verteufelt alle anderen Ausbildungsmethoden, das ist leider Fakt und deswegen HOFFE ich, dass beide Vereine nicht all zu viel Gewicht in die politische Neuordnung des Berufsbildes Hundetrainer legen können.

        Hundetraining und Menschentraining sind nunmal einfach individuelle Prozesse, jeder ist anders und somit muss auch einfach jeder anders ausgebildet / trainiert werden.

        Der so gern „beschworene“ Blick über den Tellerrand findet eben in diesen Vereinen nur auf eine sehr negative Art und Weise statt.

        Wenn ich da nur an die „Hetzkampagne“ gegen die Tiertrainerin in der ARD (Maja N.) gestartet wurde fällt mir mehr zu diesen beiden Vereinen leider nicht ein.

        LG

  2. Toller Artikel, ich persönlich habe oft das Gefühl, dass die Leute zu Hundetrainern gehen und mit mehr Problemen zurück kommen als sie vorher hatten, wenn sie überhaupt welche hatten.

    Ich kann nur jedem der einen Hundetrainer sucht raten, vertraut nicht blind, hinterfragt das tun und handeln des Hundetrainers. Macht nichts mit eurem Hund was euch komisch vorkommt und sobald Gewalt als Mittel genutzt wird, sei es auch nur den Hund in die Seite zu zwicken, kratzt die Kurve. Es gibt so viele tolle Ansätze im Hundertraining und Gewalt ist sicher nicht der richtige Weg.

  3. ich habe seit 60 Jahren Hunde, also als ich geboren wurde, war schon ein Hund da; ich glaube, ich verstehe Hunde; jeder Hund ist auf seine Art und Weise anders und vor allem Einzigartig!!

  4. Hallo Nina,

    danke für den Artikel…
    Ich gebe dir recht, dass es teilweise sehr viele Defizite bei Ausbildung von Menschen und ihren Hunden gibt.
    Allerdings würde ich das ganze nicht so schwarz sehen.
    Grundlage für das Training mit dem Hund mit die Etholgie, die Lerntheorie und die Neurobiologie sein.
    Dieses ist Wissen, welches vermittelt wird. In Seminaren, in Ausbildungslehrgängen und anderen Medien.
    Pädagogisches Wissen wird immer mehr Bestandteil der Ausbildung von Hundetrainern und auch in diesem Bereich gibt es inzwischen immer mehr Fortbildungsmöglichkeiten, die genutzt werden.
    Einen konstruktiven Austausch unter Trainer eines Verbandes und auch Verbands übergreifend gibt es ebenfalls.
    Da bist du einfach nicht ausreichend informiert, oder hast nicht genügend recherchiert, wie auch immer… es gibt diesen Austausch auf sehr hohem fachlichen Niveau, allerdings abseits offener Facebook-Gruppen :D
    Die IHK Potsdamm zertifiziert Hundetrainer in Zusammenarbeit mit dem BHV und die Tierärztekammern in Niedersachsen und Schleswig-Holstein ebenso, dieses Verbandsunabhängig.
    Das, was ich dort erfahren habe ist voll ok. Es wird das abgefragt, was der Hundetrainer weiss und ob er erklären kann, was er da macht… ethologisch, lerntheoretisch und neurobiologisch.
    Ich denke, man ist auf einem guten Weg, den man auch weiter gehen kann

    Es gilt nach und nach die Trainer, die z.Zt. noch nicht wissen, was sie denn da tun aufzuklären und weiterzubilden. Allerdings bröckelt dabei allzu oft das eigene Weltbild zusammen, was natürlich nicht angenehm ist, entsprechend schwierig gestalten sich die Gespräche. Und wenn jemand einfach nicht erkennen möchte, dass er bestimmte Regel des Lernen nicht eingehalten hat und sein Training deshalb nicht so greift, wie es könnte, wird es schwierig.
    Ein weiter Punkt, der es teilweise sehr schwierig macht ist die Erwartungshaltung des Hundebesitzers… Zu verstehen, dass Lernen ein Prozess ist, bei Mensch und beim Hund, und dieser Prozess Zeit braucht. Dass der Hund kein deutsch kann und sich vielleicht in einer Lebensphase befindet, in der Lernen oder das Ausführen von bestimmten Dingen einfach nicht geht…

    Es bleibt spannend…

  5. Ohne viel blablabla: Das hat man nun davon, dass gelangweilte Hausfrauen, Bankkaufleute (die einen Wochenendjob brauchen) und TV-Süchtlinge (die zuviel Rütter oder Hundeflüsterer schauen) auf einmal etwas tun, dass sie vielleicht nicht gelernt oder sogar gelernt haben, aber letztendlich nicht das tun, was sie am besten können (kochen, verkaufen, reparieren, malen, etc.). Es gibt KFZ-Mechaniker, die ebenfalls nichts taugen, obwohl sie seit 10 Jahren in dem Beruf arbeiten. Deshalb gilt für Hundetrainer – öffentliche Bewertungen auf offiziellen Bewertungs-Portalen wie bei Restaurants oder Kinofilmen! Das hat mich schon vor so manch schlechten Film und ekligen Essen gerettet.

  6. Was mir im Artikel fehlt ist, dass (zumindest in Österreich ) die Hundeschule zum Großteil Vereine sind. Sprich Der dort arbeitende hundetrainer bekommt lediglich eine aufwandsentschädigung. Leben könnte man davon nie. Das ist auch der Grund, warum man als privathundetrainer niemals solch geringe Preise verlangen kann. Man kann es neuhundebesitzer deshalb Nicht mal übel nehmen, wenn sie lieber in eine Hundeschule gehen, wo’s schön günstig ist und die Trainer eine dementsprechende Ausbildung haben, nämlich fast keine! Damit will ich jz nicht jeden Trainer in einen Topf werfen, aber ich denke, man hat als Trainer einer Hundeschule, der nebenbei noch arbeitet und das in der Freizeit für wenig Geld macht, nicht besonders viel Anreiz und Zeit sich noch großartig fortzubilden.

  7. Ein treffgenauer Artikel wie man ihn mittlerweile von Nina kennt. Vielen Dank. Aber das wichtigste ist: Die Kritik an den Hundeschulen kommt von einer Dame!!! Es sind schließlich über 90% Damen, die Hundeschulen betreiben. Die echte Kompetenz bei Problemhunden allerdings, das weiß ich aus eigener Erfahrung, liegt zu 90% bei den Männern!!!s

  8. Papier ist geduldig.

    Am Ende des Artikels habe ich mich gefragt, welche Intention der Schreiber wohl gehabt haben könnte.

    Er wird nun gerade bei Facebook verbreitet, obwohl der Inhalt seit dem 1.8.2014 gar nicht mehr zutreffend ist. Seit dem ist die Behauptung falsch, dass Hundetrainer sich jeder nennen könne.

    Mit Novellierung des Tierschutzgesetzes hat der Gesetzgeber gerade zum Schutze der Tiere darauf abgestellt, eine Sach- und Fachkunde nachzuweisen, wenn Hunde ausgebildet werden. Der Nachweis ist bei der jeweilig zuständigen Veterinärbehörde zu erbringen.
    Damit hat sich schon ein Stück weit Spreu vom Weizen getrennt.

    Pädagogik, Methodik und Didaktik sind natürlich unbenommen Grundlage jeder Lehreinheit. In der Praxis zeigt sich wie bereits ab Kindergarten, dass Sympathie und Anwendungspraktiken von Mensch zu Mensch völlig unterschiedlich sind. Es muss „EINFACH“ passen. Dann „VERSTEHT“ man sich auch. Stimmt nämlich die Chemie und fühlen sich alle Beteiligten Wohl, sind 50 % im Sack. Aufnahme, Lerneffizienz, Motivation sind gleich gesteigert.

    Grundsätzlich höre ich mir keine Beurteilung von Trainerkollegen an, deren Kunden nun bei mir stehen. Aus irgendwelchen Gründen hat es nicht gepasst. Die wenigsten sind qualitativen Ursprungs. Meist geht es um philosophische Grundsätze: welches Verhältnis besteht zwischen Hund und Mensch und welche Erwartungshaltung hat der Halter. Nicht jeder Trainer ist bereit auf die Erwartungshaltung einzugehen und/oder akzeptiert das Verhältnis von genau diesem Hund-/Mensch-Team.

    Merkwürdigerweise ist eine Trennung in den meisten Fällen emotionsbelastet. Ein schlechtes Gefühl des Unverstandenen oder Nichtverstehens schleicht sich ein. Entsprechend OBJEKTIV sind Schilderungen aus der Vergangenheit.

    Ich will sie nicht hören. Vergangenes ist Schnee von gestern und hat überhaupt nichts mehr mit der Gegenwart zu tun.

    Was möchte der Artikel?
    Abschließend habe ich für den Leser Anhaltspunkte gesucht, wie man nun DIE HUNDESCHULE findet. Leider ohne Erfolg.

    Ich habe mich nun entschieden, diesen Beitrag dazu zu nutzen, dem erziehungsmotivierten Hundefreund hierbei zu helfen.

    Fragen Sie, ob die behördliche Genehmigung vorliegt.
    Wurde eine Ausbildung absolviert oder gibt es lediglich Seminar- und Vorlesungsnachweise.
    Hat der Trainer einen eigenen Hund.
    Wie groß sind die Gruppenstärken?
    Wo wird trainiert. (Ausschließlich auf dem Hundeplatz lässt Hunde gern verknüpfen auch nur dort gern und zuverlässig zu hören.)
    Findet ein persönliches Vorgespräch statt, ohne gleich zur Kasse zu bitten.
    Ist Ihnen Mensch und Umfeld sympathisch.
    Wie geht der Trainer auf sie und ihren Hund ein.
    Berücksichtigt der Trainer rassetypische, körperliche, gesundheitliche Merkmale.
    Hält der Trainer sich an das Tierschutzgesetz, insbesondere bei der Verwendung von Starkzwangmitteln wie „elektrische Erziehungshalsbänder“, Stachel-/Würgehalsbänder, Gewalteinwirkung wie Schlagen oder Treten.

    Es versteht sich, dass diese kleine Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat.

    Lehren und lernen ist oftmals gleichermaßen schwierig. Finden Sie für sich und Ihren Hund den besten Weg, der nicht immer der rosige sein muß.

    Der AHA-EFFEKT sollte sich jedoch irgendwann immer einstellen ?
    Denn nur so ist Teamwerden spannend, motivierend und inspirierend.

  9. Guter Artikel. Ich als Hundetrainer bin auch oft verärgert, was einige meiner “ Kollegen “ so anrichten. Allerdings fehlt mir in diesem Artikel das der Trainer es nur richten kann , wenn der Hundehalter die Maßnahmen auch richtig umsetzt.
    Und da fehlt es oft an Einsicht. Hier muss der Trainer intensiv mit dem Halter arbeiten.
    Wenn dieser es denn zulässt.

  10. Hallo,

    überlege, eine Hundetrainerausbildung zu machen. Habe schon eine Empfehlung von einem erfahrenen Hundetrainer bekommen: er meinte, die OWL sei durchaus gut, weil hier auch Sachverhalte offen diskutiert und nicht gleich gewertet wird. Gibt wohl auch viele gute Dozenten. Und die Ausbildung erfordert einen eigenen oder zumindest einen ‚Trainingshund‘. Ist bei der IHK Potsdam jedoch nicht gefordert…
    was könnt ihr empfehlen oder welche Erfahrungen habt ihr selbst gemacht?
    Ich suche auf jeden Fall eine qualitativ hochwertige, nicht wertende Ausbildung auf sowohl hohem akademischen als auch praktischem Niveau.

  11. Ein guter Artikel, nur leider fehlt mir der konstruktive Hinweis, an wen man sich denn wenden kann, wenn man Trainer, Therapeut o. Ä. werden will.

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