Barfen

Fragen zur Ernährung? Egal ob Fertigfutter, Barf oder sonstige Ernährung, hier kannst du deine Fragen dazu stellen.

Moderator: Moderatoren

Barfen

Beitragvon Rebecca

...ich hoffe, dass ich jetzt alles richtig gemacht habe bzgl Forum!

Hallo erstmal,
ich möchte gerne meine Ridgeback Hündin (11monate) aufs barfen umstellen.
Ist es ratsam ihr vorher Blut abnehmen zu lassen um daraufhin einen Ernährungsplan zu erstellen?
Wie erstelle ich den Plan am sinnvollsten?
muss man Muschelextrakt zu füttern?LG Rebecca

Re: Barfen

Beitragvon Feiticeira

Du scheinst alles richtig gemacht zu haben. Herzlich willkommen im Forum. :D

Ich halte diese Blutabnahmen für Abzockerei. Die speziellen Bluttest für den Ernährungsstand sind sehr teuer und haben kaum Aussagekraft. Sie sind eine Momentaufnahme, die lediglich sagen was deine Hündin grade in dem Moment für Blutwerte hat. Die Referenzwerte sind von Hunden die Fertigfutter bekamen und sind somit nur bedingt vergleichbar (es gibt Werte die bei gebarften Hunden anders sind, als bei denen die mit Fertigfutter ernährt werden).

Das heißt letzten Endes, dass du lediglich erfährst ob deine Hündin momentan durch das Fertigfutter alles bekommt, was sie braucht (und selbst das wie gesagt nur sehr eingeschränkt). Ihren Bedarf kann man daraus nicht ablesen. Wirkliche Mängel zeigen sich in den Werten auch erst, wenn eine länger andauernde Fehlversorgung bestand.

Jeder Hund hat einen ganz individuellen Bedarf. Futtermittelhersteller sagen, dass der Hund alles bekommt, was er bräuchte. Tatsächlich orientieren die sich auch an Studien, die irgend einen Durchschnittswert erfasst haben. Je nach Studie sind diese Werte unterschiedlich. Ob dein Hund überhaupt diesen Durchschnittsbedarf hat, weißt du gar nicht. Ob er mit iwas unter- oder überversorgt wird, weißt du auch nicht. Ich habe selber einen Fall erlebt, bei dem ein Hund mit Fertigfutter einen nachgewiesenen Vitamin B Mangel hatte. Hätte er nicht haben dürfen, wenn es stimmen würde, dass ein Hund mit Fertigfutter immer alles bekommt. ;)

Trotzdem füttert man Fertigfutter. Man schaut halt wie der Hund es verträgt, wie er aussieht und was für Haufen er macht. Keiner kommt auf die Idee iwas nachzurechnen, Werte miteinander zu vergleichen oder gar dem Hund regelmäßig Blut abnehmen zu lassen, um zu schauen wie sein Ernährungszustand ist. Warum sollte man dies plötzlich bei BARF machen?

Meine gebarften Hunde beobachte ich. Wenn sie fit sind, weder zu dick noch zu dünn, einen guten Kotabsatz haben und das Fell gut aussieht, reicht mir das um zu wissen, dass sie gut ernährt werden. Fällt mir etwas auf, wird es geändert. Das ist ja das Schöne an BARF: Man kann es wunderbar an die individuellen Bedarfe anpassen.

In unserem Magazin findest du eine Anleitung zur Berechnung: https:/www.planethund.com/hundeernaehru ... -0304.html
Empfehlen kann ich außerdem die BARF-Broschüre von Swanie Simon und das Natural Dog Food. Man sollte sich natürlich in die Thematik einlesen, aber du wirst fest stellen, dass es eigentlich recht einfach ist. Mit ein bisschen Übung bekommt man auch ein Gefühl dafür. Viele "Alt-Barfer" rechnen iwann gar nicht mehr.

Muschelextrakt musst du nicht füttern. Aufgrund der Belastung mit Schwermetallen würde ich es auch nicht dauerhaft zur Vorsorge geben. Ein gesunder Hund braucht keine Zusätze. Muschelextrakt ist etwas, was man füttert, wenn der Hund Probleme im Bewegungsapparat hat. Dies kann man dann auch kurweise zum Futter mischen.

Re: Barfen

Beitragvon Rebecca

Super, vielen dank für die schnelle Antwort :-)
Jetzt gehe ich an das Thema Barfen mit einem besseren Gefühl.

Im Internet wird man ja zu geschüttet von so vielen verschiedenen Meinung, aber das ist schließlich bei jedem Thema so...
Noch mal vielen lieben dank!!
LG

Re: Barfen

Beitragvon Mops2508

Hallo liebe Hundefreunde, :)

ich bin neu in diesem Forum.

Ich habe einen 5-jährigen Mopsrüden und überlege, mit dem Barfen zu beginnen. Bei Möpsen ist es ja allerdings wichtig, auf das Gewicht zu achten. Ist Barfen überhaupt etwas für diese Rasse? Momentan bekommt er Nassfutter und ab und zu auch mal Trockenfutter. Wenn ich ihm dann doch mal eine Scheibe Wurst oder Pute oder so etwas in das Essen mische, habe ich das Gefühl, er bekommt Blähungen.

Ich freue mich schon jetzt über eure Erfahrungen und Tipps.

Re: Barfen

Beitragvon Feiticeira

Natürlich kannst du auch einen Mops barfen. :) Auf das Gewicht muss natürlich geachtet werden, wie bei jeder anderen Fütterung auch. Sollte der Hund zunehmen, kann man dann an der Fütterung etwas verändern. Wichtig ist, dass nicht über längere Zeit ausschließlich fettarm gefüttert wird, da die Belastung der Nieren dann zu hoch ist. Stattdessen ist es sinnvoller bei einem Hund der schnell zunimmt die Futtermenge zu reduzieren und den Gemüseanteil ggf. etwas hoch zu schrauben. Kartoffeln, Nudeln und ähnliches würde ich dann ebenfalls weg lassen wegen dem hohen Stärke-Anteil. Der setzt sich auch gerne mal auf die Hüften. ;)

Wie sehen denn die Zähne und das Maul aus? Eventuell könnte es sein, dass dein Hund Probleme hat größere Stücke und Knochen zu zerkauen. Das kann man aber ausprobieren und sonst einfach Gewolftes füttern.

Dass dein Hund Blähungen bekommt, wenn du Rohes zu Fertigfutter gibst, ist nicht verwunderlich. Beides benötigt unterschiedliche Verdauungszeiten und das kann dann zu Blähungen, Durchfall oder ähnlichem führen. Du kannst Rohes getrennt von den eigentlichen Mahlzeiten anbieten. Wurst ist eh stark gewürzt und ist sehr fettig - das wird auch nicht von jedem Hund vertragen. Gehört aber eh nicht zur Barf-Ernährung, sondern ist lediglich ein Leckerchen.

Re: Barfen

Beitragvon Wuschel

Im Netzt gibt es Barf-Rechner, die ein guter Anhaltspunkt für Anfänger beim Barfen sind.
Bei vielen wird das Alter und die Bewegungsintensität berücksichtigt

Re: Barfen

Beitragvon Trini

Ich muss gestehen, dass ich das Barfen fuer die natuerlichste Ernaehrung. Und es ist keine grosse Wissenschaft. Beim erwachsenen Hund kann man sich einmal durchs Tier fuettern. Getreide, Obst und Gemuese, MiPros kann man fuettern, muss man aber auch nicht. Bei uns gibt es gewolftes Fleisch oder auch Knochen.
Ich richte mich da eher nach den Futter-Vorlieben des Hundes.

Blaehungen sind fuer mich immer ein Zeichen von Unvertraeglichkeit. Kann sein, dass die verschiedenen Verdauungszeiten dazu fuehren, es kann aber auch sein, dass gewisse Bestandteile nicht oder nur schlecht vertragen werden.

Schoen an der Frischfuetterung finde ich, dass man sehr genau bestimmen kann, was der Hund mag und vertraegt. Trau Dich!

LG
Martina

Re: Barfen

Beitragvon Wuschel

Naja, ich denke, man kann aus allem eine sog.Wissenschaft machen.

Gerade beim Barfen, sollte man ja fast schon Abitur haben und man meint, dass man total unfähig wäre, einen Hund noch ohne Fertigfutter zu ernähren :crazy:
Das ist meiner Meinung nach so gewollt!

Aus Blähungen sollte man eher mal nicht schließen, dass es sich um eine Unverträglichkeit handelt, dass kann schon alleine am Luft schlucken liegen...

Meine Hunde sind "Allesfresser" bekommen mal Fertigfutter, mal Frisches und auch mal selbst gekochtes.

Ich kann am barfen nichts "natürliches" finden, da man die "Zutaten" erst "berarbeiten" muss (wolfen), damit die Stoffe verwertet und aufgenommen werden können.
Zudem sollte man ja weitere Stoffe, wie Öl, Kalk, usw. dazu geben. Also fehlt ja bei dieser Ernährung etwas oder sie ist nicht vollwertig?

Für mich ist das alles nur Geldmacherei

Re: Barfen

Beitragvon Christian

Wuschel hat geschrieben:(...)
Meine Hunde sind "Allesfresser" bekommen mal Fertigfutter, mal Frisches und auch mal selbst gekochtes.
(..)
Für mich ist das alles nur Geldmacherei


Warum soll das Barfen Geldmacherei sein? Wie bei so vielen, entwickelt sich hier ein wirtschaftlicher Hintergrund, kann, muss aber nicht schlecht sein. Ist das, im besten Fall selber zusammen gestellte Hundefutter, wo man die Rohmaterialien selbst eingekauft hast, nicht ursprünglicher als Fertigfutter? Wenn, würde ich Fertigfutter als den großen Wirtschaftszweig bezeichnen - manche würden dies mit Geldmacherei übersetzen.

Re: Barfen

Beitragvon Kuvasusa

Christian hat geschrieben:
Wuschel hat geschrieben:(...)
Meine Hunde sind "Allesfresser" bekommen mal Fertigfutter, mal Frisches und auch mal selbst gekochtes.
(..)
Für mich ist das alles nur Geldmacherei


Warum soll das Barfen Geldmacherei sein? Wie bei so vielen, entwickelt sich hier ein wirtschaftlicher Hintergrund, kann, muss aber nicht schlecht sein. Ist das, im besten Fall selber zusammen gestellte Hundefutter, wo man die Rohmaterialien selbst eingekauft hast, nicht ursprünglicher als Fertigfutter? Wenn, würde ich Fertigfutter als den großen Wirtschaftszweig bezeichnen - manche würden dies mit Geldmacherei übersetzen.


Das sehe ich genauso. Die Lebensmittelindustrie verarbeitet ihre Abfälle zu Hundefutter und macht damit einen Ungeheuren Umsatz. - Royal Canin z.B. gehört der Mars, Purina Néstle an.
Da zahle ich lieber einem Metzger oder einem zuverlässigen Barf-Shop etwas.

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Barfen

Beitragvon Wuschel

Nun, woher kommt das Fleisch? Meist aus der Massentierhaltung (auch dieses Verkauft der Metzger um die Ecke. Man muss sich doch mal Fragen, wie viele Metzgereien noch selbst schlachten, oder wissen, woher ihr Fleisch kommt und wie die Tiere gehalten wurden), mit Antibiotika und evtl. wurden die Tiere mit Genfutter gefüttert (muss ja auch nicht deklariert werden).

Lt dem Bauernverband wird es schon langsam recht schwierig, auf dem Markt ein Futter zu finden/kaufen, welches KEIN Genfutter ist, obwohl sich die Bauern alle (auch die Großbauern) dagegen wehren, weil die Kunden solches Fleisch nicht wollen.

Gerade jetzt ist/wird das Einkaufen von Futter der Nutztiere ein Thema, weil überall ein sehr trockener Sommer war/ist. Aber das ist ja nicht das erste mal....

Woher kommt Obst/Gemüse? Bestenfalls hat man die Möglichkeit, es auf dem Markt vor Ort zu kaufen. Man geht davon aus, dass es sich dann auch um regionale Ware handelt. Aber wie sehr achtet man denn darauf, wie und mit was die Felder gespritzt wurden? Ein "Städter" (jemand, der in der Stadt lebt) kümmert sich sicherlich nicht darum.

Ob da nun Dünge-/Pflanzenschutzmittel oder Pestizide enthalten sind, wird auf dem Markt nicht mehr hinterfragt. Abwaschen kann man diese Mittel nicht, weil sie ja von den Pflanzen aufgenommen wurden.
Auch bei Bio dürfen gewisse Mittel eingesetzt werden, was eigentlich nichts "natürliches" mehr ist.

Bio ist nicht mehr Bio, so wie man es am Anfang angepriesen hat. Es darf sogar gentechnisch "verändertes " enthalten (bis zu 0,5 %) ohne dass Angaben gemacht werden müssen.
Bio ist wohl schon noch "das beste" an Qualität, aber wer kann sich denn BIO oder auch BIO-barf-Zusätze auf Dauer leisten?

Sobald eine gewisser Markt/Lobby dahinter steckt, wird doch nicht mehr auf "einwandfreie" Ware geachtet, sondern nur noch auf den Umsatz und wie man diesen vermehren kann. Sieht man doch bei unserer Nahrung. Und barfen ist ja "hochmodern" und "in"...

Gerade bei der BIO-Ware hat man dafür extra die Gesetze geändert (z.B. Gentechnik, Einsatz bestimmter Mittel)

Natürlich hat das auch alles das Fertigfutter, aber jeder der barfen möchte, möchte doch seinen Hund/Tier "natürlicher" und "gesünder" ernähren, als mit Fertigfutter und ist meist auch bereit, hierfür doch etwas mehr zu zahlen und weiteren Aufwand (Zusammenstellung und Zubereitung, Abwägung was gefüttert wird) zu betreiben.
Ob das nun noch seinen Zweck erfüllt? Meiner Meinung nach nicht mehr!

Die Zusatzstoffe, die man hinzu gibt und im Laden kauft, sind wiederum oft genug künstlich hergestellt, wie Öle oder Kalk. Natürlich kann man den Kalk mit Eierschalen ersetzen, nur: achtet man tatsächlich darauf, woher das Ei kommt, wenn man vor dem Regal steht und nur noch zugreifen muss? Da steht meist auch nichts drauf

Öle kann man z.B durch Fisch ersetzen. Manche barfer geben auch den Fisch extra
Woher kommt aber der Fisch?
Im allgemeinen heißt es ja immer, dass die Meere überfischt sind.
Aber es ist auch ein Irrtum, wenn man glaubt, dass Fisch "natürlich" ist, wenn man ihn aus Nachzuchten kauft.

Hier eine aktuelle Recherche:
Was Sie über Fischfarmen wissen sollten
http://netzfrauen.org/2015/08/30/was-sie-ueber-fischfarmen-wissen-sollten-things-everyone-should-know-about-farmed-fish/
aber sicher nicht die einzigste Recherche, die man im Netz findet. In seriösen TV-Dokus wurde da auch schon so einiges gezeigt.

Öl/Fisch/Kalk sind ja nun nur Beispiele, da gibt es ja noch X Beispiele

Eigentlich ist man viel zu bequem, wenn man im Laden vor den Produkten steht oder im Netz beim bestellen ist, auf Fisch oder Eierschalen auszuweichen, man greift eben zu und nimmt, was im Regal steht oder angeboten wird und hinterfragt nicht mehr (ist ja ein BARF-shop), wie "natürlich" alles ist. Das ist ganz normales Kaufverhalten...

Was ist daran "natürlich", wenn man das Fressen vorbereiten muss, oft genug künstlich hergestellte Dinge hinzu fügt und das alles erst be- oder verarbeiten muss, damit es überhaupt vom Hund aufgenommen und verwertet werden kann? Da stimmt dann doch etwas nicht mehr....

Je nachdem, wo man seine "Zutaten" kauft, kann man noch nicht mal mehr von einer "natürlichen" Grundbasis ausgehen.

Bei Fertigbarf kann man nun auch nicht sicher sein, woher die "Zutaten" kommen und was tatsächlich alles beinhaltet ist. Natürlich kann man auch die Firmen anschreiben und nachfragen - nur werden diese wohl immer sagen: Ja, alles ganz natürlich....und es wirklich schön umschreiben. Macht man ja auch beim Industriefutter. Welche Firma macht sich denn selbst den Umsatz "kaputt"? Denn so etwas würde in Windeseile seine Runde machen....

Ich selbst habe einen Garten von ca 1000 Quadrat und eine Streuobstwiese, dort habe ich Gemüse/Beeren/Obstbäume angepflanzt und versuche alles auf BIO-Basis zu bewirtschaften.
Wenn aber drumherum die Felder bearbeitet und besprüht werden, geht so manches auf dem "Luftweg" in meinen Garten/Streuobstwiese. Bio sind sie deshalb nicht, obwohl der Abstand zu den Feldern lt. Gesetz stimmen würde.
Das gilt natürlich auch für Bio-Felder, die neben den "normalen" Felder liegen und Abstände gesetztl. stimmen.

Ein Städter hat aber diese Möglichkeit eher nicht. In seinen Pflanzen wären dann wieder die Abgase der Industrie und Autos.

Ich finde, man muß das BARFEN im Ganzen sehen und nicht nur einen Teil - meine Meinung dazu.
Kommt natürlich auch auf den einzelnen an, welche Ansprüche er hat.

Re: Barfen

Beitragvon Trini

@Wuschel

Bei den Blaehungen muss ich Dir leider widersprechen. Ich habe wirklich die Erfahrung gemacht, dass nicht zu schnelles Wegfraesen des Futters ein Grund dafuer ist, sondern weil es dem jeweiligen Hund nicht wirklich bekommt.

Und der Vergleich Barf und Fertigfutter hinkt auch gewaltig. Beim Barf weiss ich zumindest, was der Hund bekommt. Beim FeFu habe ich ueberhaupt keinen Einblick, was fuer Bestandteile verarbeitet werden. Und im Vergleich zu teurem, getreidearmen TroFu ist Barf auch nicht teurer. Wir geben im Schnitt ca. 40 Euro im Monat fuer Fleisch aus, Da landen ich auch bei einem hochwertigen TroFu. Und nein, ich kaufe keine Zusaetze fuer den Hund. Er ist gesund, GsD, Wildkraeuter gibts aus dem eigenen Garten (natuerlich kann ich die Umwelt nicht aussperren), Eierschalen kann ich auch selbst mahlen, wenn ich sie brauchen wuerde. Das sind eher Dinge, die der Bequemlichkeit geschuldet sind. Ich fuettere gerne Fleisch am Stueck, aber es gibt Hunde, insbesondere die, die es nicht kennen, leichter Gewolftes akzeptieren.

Und wenn der Hund Fleisch am Stueck frisst, brauche ich auch nichts Gewolftes zu kaufen. Und man kann sich - mit etwas Muehe - auch in der Stadt durchaus geeignete Bezugsquellen finden. Macht aber, wie schon geschrieben, etwas mehr Arbeit.

Und ganz im Ernst, wrr hier macht sich ueber seine eigene Ernaehrung so viele Gedanken? Checken wir jedes Mal ab, ob das Fleisch, was wir essen aus artgerechter Haltung kommt? Bei uns kommen nur sehr selten und sehr wenig Fertigprodukte ins Haus. Warum sollte ich es beim Hund anders halten?

LG
Martina

Re: Barfen

Beitragvon Wuschel

Trini, tut mir jetzt leid, wenn du dich angegriffen fühlst, das war nicht die Absicht.
Ich habe einfach meine Gedanken zum barfen hier eingeworfen, die nicht von der Hand zu weisen sind.
Jeder kann füttern, was er für richtig empfindet und für gut heißt.

Allerdings ist das für mich nun kein Argument, wenn du sagst, wir selbst (hier meine ich die Menschen allgemein) würden nicht auf die eigene Ernährung achten. Man sollte nicht immer gleich alle über einen Kamm scheren. Tatsächlich ist es heute so, dass viele jungen Frauen nicht mal mehr wissen, wie man eine Soße ohne Soßenpulver oder Knödel wirklich zubereitet oder selbst mal Butter macht

Was würde denn tatsächlich dagegen sprechen, wenn man bei seinen Tieren (die ja von einem abhängig sind) mehr auf die Ernährung achtet, als bei sich selbst?
Für mich ist das überhaupt kein Argument, da wir Menschen die Wahl (und auch das Wissen) haben, aber unsere Tiere müssen nehmen, was sie von uns angeboten bekommen.

Was glaubst du, warum ich mir die Mühe mit der Anpflanzung mache? Bei mir gibt es keine Fertignahrung, hier wird noch richtig gekocht. Pommes werden selbst geschnitten und fritiert, der Teig bei einer Pizza selbst hergestellt und belegt, Brot/Brötchen noch selbst gebacken etc.pp.

Über Blähungen kannst du natürlich auch mit dem TA oder dem eigenen Arzt sprechen, aber bitte nicht einfach die Erfahrungen von anderen in Frage stellen oder einfach abtun.
Das gibt es sehr oft im Leben, der eine macht diese Erfahrungen, der andere mit einer gleichen oder ähnliche Sache, eben andere Erfahrungen. Und es ist auch nicht unbedingt beides richtig oder falsch.


Was weiß man tatsächlich, wenn man BARF-Fleisch und Obst/Gemüse (mit allen Zutaten) kauft?

Weißt du, mit was die Pflanzen (Obst/Gemüse) gespritzt wurden?
Oder was den Tieren an Futter angeboten wurde? Was das Futter sonst noch enthalten hat?

Über BIO habe ich oben schon geschrieben....

Du siehst nur das fertige Produkt: Fleisch/Gemüse/Obst.....was zwischen Anpflanzung und Ernte oder Geburt bis zur Schlachtung passiert ist, kannst du nicht ermitteln.
Die Medien berichten sehr viel darüber, was in den Ställen oder auf den Feldern geschieht. Nur sehr viele bringen das gar nicht mit BARF in Verbindung.....

Ich habe tatsächlich den Eindruck, dass du den obigen Beitrag gar nicht verstanden hast.

Es erscheint mir auch nicht logisch, wenn ich ein (artgerechtes) Futter anbiete, dass der Hund es erst mal "akzeptieren" muss.

Hunde, die ausgebüxt sind oder ausgesetzt wurden (oder Straßenhunde), haben keinerlei Probleme zu jagen und wenn sie tatsächlich ein Tier reißen können, schlagen sie auch zu, wenn sie Hunger haben. Sie haben auch keinerlei Mühe, in Abfällen zu wühlen und sich das fressbare heraus zu suchen.
Ich kenne auch keinen Hund, der nicht versucht eine Maus/Wühlmaus/Ratte zu verschlingen, wenn er sie im Fang hat. Und das obwohl keiner dieser Hunde diese Nahrung "gewohnt" sind. Merkst du was?

Wie oben auch schon geschrieben:
Ich finde, man muß das BARFEN im Ganzen sehen und nicht nur einen Teil - meine Meinung dazu.
Kommt natürlich auch auf den einzelnen an, welche Ansprüche er hat.


Wenn ich beim barfen das Argument benutze "es ist natürlicher", muss man schon auch damit rechnen, dass jemand anders darüber denkt und auch seine Meinung schreibt. Das heißt doch noch lange nicht, dass man nun nicht mehr barfen sollte,dass bleibt doch jedem selbst überlassen, wie er seine Tiere/Hunde füttert.

Und das Ganze (auch mein erster Beitrag) war nun nicht persönlich an dich geschrieben, sondern ganz allgemein meine Gedanken/Meinung dazu. Ich sehe es hier als Meinungsaustausch, nicht mehr - aber auch nicht weniger

Re: Barfen

Beitragvon Trini

@Wuschel

Ich glaub wir schreiben aneinander vorbei und habe mich auch nicht angegriffen gefuehlt.

Ich denke, ich weiss, auf was Du hinaus willst. Ich sehe nicht das fertige Pridukt - in diesem Fall gewolftes Fleisch. Wir kaufen auch durchaus fuer uns Fleisch aus artgerechter Haltung, teilweise kennen wir die Rinder sogar. Und ich bin jedes Mal froh, wenn wir z.B. Pansen oder Blaettermagen ergattern koennen, bevor diese kostenpflichtig entsorgt!!!!! werden. Es sind im Normalfall ja Schlachtabfaelle, die verbarft werden. Die wuerde hier sowieso kein Mensch fuer den eigenen Verzehr kaufen.

Mit der Gewoehnung meinte ich was Anderes. Es gibt Hunde, die ihr ganzes Leben nichts anderes al getreidelastiges Tro- oder NaFu bekommen haben. Fuer die ist die Umstellung auf ganze Fleischstuecke erst einmal komisch. Da duerften das Gefuehl im Maul entscheidend sein. Ist vielleicht mit Menschen zu vergleichen, die sich ausschliesslich von Fertiggerichten ernaehren. Da schmeckt alles auch irgendwie gleich und ist meist eher matschig. Und selbst Herr Stein, der wirklich sehr viel kannte, hatte Anlaufschwierigkeiten Rinderkopfhaut mit Fell zu fressen, obwohl er die Teile spaeter wirklich super gerne gefressen hat.

Und ich bezweifle auch, dass jeder Hund tatsaechlich eine Maus oder Ratte fressen wuerde, selbst wenn diese direkt ins Maul huepft. Bungee hat es hier schon 2 Mal geschafft, Voegel zu fangen. Gefressen wurde sie nicht, sondern unbeschadet wieder ausgespuckt. :lol:

Mich stoert an der ganzen BARF-Geschichte am meisten das es von einigen Leuten zur Wissenschaft gemacht wird. Nur weil wir angeblich unsere Hunde mit FeFu voellig ausgewogen ernaehren. Ein sehr schoenes Argument der Futtermittelindustrie. Und da viele TAs ja auch FeFu fuer alle moeglichen Lebenssituationen vertreiben, gibt es von der Seite auch eher wenig Hilfestellung von dieser Seite.

Ganz interessant koennten fuer Barf-Interessierte auch die Buecher von Jutta Ziegler sein.

LG
Martina

Re: Barfen

Beitragvon Erna

@ Wuschel

Ich habe dazu dann eine Frage..Ist gewolftes Fleisch, für dich Denaturalisiert??

Es wurde ja eigentlich weder erhitzt,noch entwässert,gesalzen U.s.w....

Re: Barfen

Beitragvon Wakanda67

Hallo,
meine 11 Monate alte Malteser-Mix Hündin barfe ich seit nun mehr 6 Monaten und muß sagen, ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung der kleinen.
Die kleine kam mit 6 Wochen zu mir und ihr Gesundheitszustand war nicht gerade rosig. Sie litt an Verdauungsstörung, übel riechende Haut und stumpfen Fell.Zu erst habe ich es mit Getreide freies Welpen TF + Welpen Milchbrei versucht.Es ist zwar, bis auf die Verdauungsstörung, besser geworden, aber so wirklich glücklich war ich nicht. Daher habe ich mich mal intensiver mit dem Thema BARF beschäftige.
Ja klar, man kann wie alles andere auch schlecht reden, aber ich fand es eine gute Sache und finde es noch immer das beste was es als Alternative zu TF oder FF gibt.
Eine Wissenschaft mache ich daraus aber nicht. Ich achte darauf, das es abwechslungsreich ist, was Tierarten (Rind, Wild, Geflügel, Fisch usw), Bestandteile (Muskelfleisch, Knochen, Innereien usw)und Gemüse,Obst, Kräuter ( Karotte,Fenchel,Salat,Kohlrabi,Pastinaken,Apfel,Banane,Brennnessel,Löwenzahn,Petersilie, Basilikum usw),sowie kalt gepreste Ölen (Schwarzkümmelöl,Hanföl,Leinöl usw)angeht.

Re: Barfen

Beitragvon Mops2508

Danke für eure Antworten; habe jetzt mal begonnen zu barfen. Vorher habe ich mich noch mal informiert und dank euren Erfahrungen und Tipps hoffe ich, dass es meinem Hund schmeckt. :clap:
Zuletzt geändert von Melimaus am Di 8. Sep 2015, 06:52, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Link enfernt. Bitte keine Werbung!

Re: Barfen

Beitragvon Trini

Jetzt habe ich hier mal wieder einen Hund hier als Pflegestelle sitzen, bei dem tatsaechlich die Blaehungen im Vorfeld auf Unvertraeglichkeit hindeuten. Sie kam sehr kurzfristig mit nur sehr wenig eigenem Futtervorrat, weswegen wir sie mit gebarft haben. Sie vertraegt es nicht gut, hat seit 2 Tagen heftige Blaehungen mit anschliessendem Durchfall. :shock: Sie frisst aber sowieso Alles, egal ob sie es vertraegt oder nicht. Fressen ist ihr liebstes Hobby.

LG
Martina


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