Spendenstände & Operationen – Spannender als ein Krimi – Diabetikerwarnhund Teil 7

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Diabetikerwarnhund Tagebuch

Diabetikerwarnhund Tagebuch – Siebter Eintrag

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Es wurde Donnerstag. Der Tag an dem ich mich mit Frau Braun treffen würde. Also machte ich mich mit Gino auf den Weg zu ihr. Ich wusste ja, dass keine guten Nachrichten auf mich warten würden.

Den aktuellen Spendenstand kannte ich bereits. Auch, dass eine Stiftung ihre Spendenzusage bereits wieder zurückgezogen hatte. Hier musste nun ein neuer Antrag gestellt werden. Ich brachte alle notwendigen Unterlagen für die Neuantragsstellung zu unserem Treffen mit. Zusammen füllten wir wieder den Spendenantrag aus. In diesem wird nach den Einkünften, Ausgaben, Darlehen, Haushaltskosten etc. gefragt. Lohnbescheide müssen ebenso mit eingereicht werden. Alle Ausgaben und Einnahmen müssen auch belegt werden. Man kann sich die Arbeit bildlich vorstellen, wenn man sämtliche Kontoauszüge durchgehen und kopieren muss! Frau Braun sandte dann alle Unterlagen wieder an diese Stiftung. Eine Antwort habe ich hier noch nicht erhalten.

Aufbruch zur Hundeschule
Aufbruch zur Hundeschule

Nachdem die Zeit knapper wurde, saß ich mal wieder an meinen Rechner und studierte über www.Stiftungen.org sämtliche Stiftungen und ihre Stiftungszwecke. Kein leichtes Unterfangen, da viele Begrenzungen im Stiftungszweck, wie Wohnort des Antragsstellers, Alter des Antragsstellers etc. vorhanden sind.

Ebenso müssen Stiftungen Einzelpersonen fördern. Hier können gut und gerne mal vier Stunden ins Land ziehen um bestimmte Stiftungen anzuschreiben. Etwas Erfreuliches gibt es dennoch mitzuteilen – Ich habe eine neue Zusage einer Stiftung über 500,00 Euro erhalten. Somit benötige ich noch 1.700 Euro für die Ausbildung. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen…

In 6 Tagen beginnt die Ausbildung! Es kommt eine spannende Zeit auf Gino und mich zu. Aber heute gehen wir erstmal in die Hundeschule. Meinen Jahresmitgliedsantrag habe ich bereits unterzeichnet, nachdem die Probestunden nun vorbei sind. Samstag wird wohl unser „Hundstag“ sein. Gino ist derzeit immer noch in der Welpengruppe, obwohl man ihm seine Pubertät mehr als deutlich ansehen kann.

Nachdem Gino ja ein Diabetikerwarnhund werden soll, ist es außerdem nur von Vorteil, wenn man einen Rüden kastrieren lässt wenn man nicht möchte, dass er die gesamte weibliche Nachbarschaft bezirzt. Nach einem Gespräch mit dem Züchter und Maja musste ich mich wohl oder übel mit dem Thema befassen bzw. einen Termin beim Tierarzt ausmachen. Ich rief unseren ortsansässigen Tierarzt an und bekam prompt einen Termin für die darauffolgende Woche. Schon nachdem ich den Telefonhörer aufgelegt hatte bekam ich Angst vor diesem Tag. „Wird alles gut gehen?“ dachte ich mir.

Gino in seiner "Arbeits-Uniform"
Gino in seiner „Arbeits-Uniform“

Der Tag war da. Ich wahrscheinlich aufgeregter als der Hund. Also ab zum Tierarzt. In der Praxis angekommen, ahnte sogar Gino dass ihm jetzt nichts Gutes blühen würde. „Sie wissen schon, dass Sie hier meine Lebensversicherung gleich unter Narkose setzen werden?“ fragte ich unseren Tierarzt. Schwupps fühlte der sich auch gleich auf den Schlips getreten und erläuterte mir umfangreich und detailliert das er jede seiner Operationen mit äußerster Sorgfalt plane und durchführe. Als der Tierarzt dann das Narkosemedikament in der Spritze aufzog war mein einziger Gedanke „Lass dich bloß nicht mit der Dosierung verrechnet haben!!“

Am liebsten hätte ich ja selbst nochmal nachgerechnet und bei der Kastration assistiert, aber die Blicke meines Tierarztes sprachen Bände. Mit gesenktem Kopf verließ ich die Praxis. „Kommen Sie in einer Stunde wieder.“ sagte er noch zu mir.

Die Stunde war noch nicht ganz vergangen, da war ich schon wieder in der Tierarztpraxis. Gino schlief noch tief und fest. „So, jetzt können Sie ihn wieder mitnehmen“, sagte mein Tierarzt zu mir. Ich schaute den Arzt an, dann wieder Gino, dann wieder den Arzt. „Sie wissen schon, dass der Hund ziemlich schwer ist und ich alleine bin?“ fragte ich ihn. *Anmerkung: Weibliche Kommunikationsform, welche bedeutet „Trag mir den Hund ins Auto!“

Widerwillig half er mir Gino ins Auto zu tragen, welches durch Gemurmel wie „Müssen Sie genau VOR der Pfütze parken?“ begleitet wurde.

Gino durfte sich dann erst mal gemütlich im Schlafzimmer ausschlafen. Die Operation hat er gut überstanden. Am nächsten Tag war er schon wieder ganz der Alte, sodass wir ohne Probleme die Ausbildung nächste Woche beginnen können.

Wären da nicht die Spendenstände……

Autorin: Tanja Steinhauser

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