Gewalt in der Hundeerziehung

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Gewalt in der Hundeerziehung

Beitragvon Andreas

Immer wieder ein brennendes Eisen, das Thema "Gewalt". Hierzu erschien auch jüngst ein Kommentar https:/www.planethund.com/allgemein/tol ... -0904.html der sich auch über das Thema Gewalt und deren individuelle Sichtweise dreht.

Gewalt- wird abgelehnt am Hund. Wird immer relativ schnell und etwas unreflektiert dahergeredet. Dennoch üben wir Gewalt aus. Bereits am Tag, an dem wir einen Welpen von der Mutter trennen - sein ganzes leben ist im Grunde von Gewalt geprägt den er existiert Fremdbestimmt.

Meine Frage hierzu, wo liegen die Grenzen? Kann man diese überhaupt klar definieren?

Re: Gewalt in der Hundeerziehung

Beitragvon Kuvasusa

So gesehen, besteht das ganze Leben aus Gewalt und Stress. Der Stress und die Gewalt beginnt dann nicht nur beim Trennen von der Mutter, sondern bereits bei der Geburt, bis das Welpchen auf der Welt ist, und dann jedesmal wenn es sich zur Zitze kämpfen, diese fassen und für sich halten muss. Dann wieder wenn die Mutter aufsteht und sich dem Welpen entzieht. Sie hält ihn zwischen den Pfoten fest, wenn sie sein Bäuchlein leckt und massiert ..... Gewalt tun sich die Welpen selber an .... beim einander entdecken, beim Spielen, beim Streiten .... Jedes Problem das der Welpe für sich selber lösen muss, ist Stress. Kann Gewalt als Gewalt ausgelegt werden. Ist er in der Lage dieses Problem zu lösen, ist er eine Erfahrung reicher.
Dann kommt der Mensch und pfuscht auch ständig rein. Wiegen, stillhalten, TA Besuch, Impfen, Chippen, Trennung von der Wurfgeschwistern und Mutter, Neueingliederung in eine fremde Menschenfamilie, Eerziehung, Grenzensetzen. und so weiter und so fort.... alles Stress und Gewalt.
???????????? Fazit: das ganze Leben ist Gewalt und kein Ponyhof.

Just my two Cents

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Mmonello

Re: Gewalt in der Hundeerziehung

Beitragvon Erna

Ich kann mich euch beiden nur anschließen...
Ich denke,keiner will das sein Hund angst vor ihm hat..
Bei der psychischen Gewalt z.b wird einiges nicht gesehen..
Bei einem sensiblen Hund,fängt diese z.b schon sehr schnell an..

Dann gibt es noch Hunde,selbst wenn man sich vor sie stellt um sie zu blockieren,ist es ihnen so was von egal,um an seinem Besitzer vorbei zu kommen..Gewalt,geht dann auch vom Hund aus..
Im ürbigen,kommt mir dabei noch das Thema Aggression in den Sinn..
Auch das wird ganz gerne in eine Ecke verbannt,die es besser nicht geben sollte..
Aggressionen=Gewalt...

Manches mal frage ich mich,ob der Hund als solcher,überhaupt verstanden wird??

Re: Gewalt in der Hundeerziehung

Beitragvon Spinnerminna

Gewalt ist für mich, wenn ich meinem Hund Schmerzen zufüge. Treten, schlagen, würgen.
Wenn ich meinen Hund in den Böppes kneife, weil er mich nicht mehr beachtet und ich nur noch so seine Aufmerksamkeit auf mich lenken kann, dann mache ich das. Das ist für mich keine Gewalt. Meine Hunde tun mir viel schlimmeres an. Tagtäglich. ;)
Ich dränge sie auch zurück, wenn sie meinen mich überholen zu müssen, um zu einem anderen Hund zu kommen.
Und, ich traue es mich kaum zu sagen...Ich habe beide auch schon mal auf den Rücken gelegt. :ruhig: Das ist aber zum Glück nicht mehr nötig. Ich bin nämlich auch nicht stark genug, um mich körperlich mit ihnen zu messen.
Trotzdem haben wir uns lieb.

Re: Gewalt in der Hundeerziehung

Beitragvon Sandra

Ich bin der Meinung, dass jeder für sich die Grenzen von Gewalt anders definitiert.
Für die Extremen ist das Anlegen eines Halsbandes ja auch schon Gewalt...unnatürlich eben :roll:

Für mich ist Gewalt in dem Sinne, wenn ich meinem Hund Schmerzen zufüge oder eben auch mal komplett gegen seinen Willen agiere.
Schon erwähntes "kneifen" oder Weg versperren etc. zählt für mich persönlich nicht unter Gewalt, sondern eher als Zurechtweisung.

Mein Leben besteht auch nicht nur aus rosa Blümchen :eh:

Re: Gewalt in der Hundeerziehung

Beitragvon Blue

Sicher spielt in erster Linie die Definition von "Gewalt eine Rolle. Ich differenziere ganz klar zwischen ZWANG und GEWALT.
Im alltäglichen Leben aller Lebewesen findet Zwang statt, zum Teil selbst auferlegt, zum Teil Umwelt- oder Gesellschaftsbedingt. Es gehört zum normalen, sozialen Zusammenleben.
Gewalt, hingegen tut man sich im Normalfall eher nicht selbst an. Gewalt bedeutet meiner Ansicht nach, Schmerz, psychisch oder physisch.

Auf der Basis dieser Unterscheidung wäre ich überhaupt erst in der Situation, mich über das Thema austauschen zu können. Ansonsten käme es wohl sicher zu Missverständnissen oder man redet aneinander vorbei, ohne zu merken, dass man vielleicht eigentlich die gleiche Meinung vertritt.

Re: Gewalt in der Hundeerziehung

Beitragvon Silberschatten

:clap: :clap: :clap:

Das kann ich voll unterstreichen.
Wenn ich "Gewalt" höre, sträubt sich bei mir alles dagegen.
Mit "Zwang" kann ich etwas anfangen und ohne Zwang geht es nicht in der Hundeereziehung.
Zwang ist schon, wenn ich den Hund zwinge, an der Leine zu laufen.

Re: Gewalt in der Hundeerziehung

Beitragvon Kuvasusa

Wir haben das gerade jüngst bei uns im Assistenzhundezentrum diskutiert. Da wir hier nur über positive Verknüpfung und mit positiver Bestärkung arbeiten. Was aber, wenn ich einem vom pubertären Wahnsinn umzingelten, renitenten Teenie ein für alle Mal klare Grenzen setzen muss ?
Wattebäuschchen werfen ? Ignorieren ? Verhalten umorientieren ? Impulskontrolle ?
Manchmal verlangt die Situation einfach ein schnelles, energisches Handeln von Seiten des Hundehalters, damit die Aktion nicht ausartet oder gar gefährlich für den Hund selber oder das Umfeld wird.

Vielleicht müsste man die Defintion Gewalt sogar noch ein weiteres Mal Unterscheiden, nämlich zwischen menschlich verstandener Gewalt und hündischer Gewalt ?

Wenn ich dabei unsere beiden Rüden beobachte, wie sie mit einander spielen, einander foppen, auspielen, Machtdemonstrationen, blocken, auch mal streiten, sich dann wieder vertragen, gegenseitig Ohren, Augenpflege betreiben und kuscheln... Geht das zu weilen schon ganz schön derb zu. Im menschlichen Sinne kann man da durchaus von "Gewalt" sprechen.

Ich denke nur schriftlich vor mich hin .... ;)

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Gewalt in der Hundeerziehung

Beitragvon Erna

Wenn ich dabei unsere beiden Rüden beobachte, wie sie mit einander spielen, einander foppen, auspielen, Machtdemonstrationen, blocken, auch mal streiten, sich dann wieder vertragen, gegenseitig Ohren, Augenpflege betreiben und kuscheln... Geht das zu weilen schon ganz schön derb zu. Im menschlichen Sinne kann man da durchaus von "Gewalt" sprechen.


Auf unserem Hundeplatz gibt es unter anderem auch Bullmastifs..Die Besitzerin,die auch Züchtete und mehrer dieser Hunde hatte.Erzählte mir,das wenn die Hunde sich provoziert fühlen,sie nicht zu packen,sondern sich auf die anderen drauf setzten und die Hunde so fixieren(Am Boden fest halten)..
Das finde ich schon auch Gewaltsam.. ;)


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