Epilepsie und Kastrationschip

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Epilepsie und Kastrationschip

Beitragvon Complutja

Hallo,

wir haben unserem Rüden Willi (Mischling) Anfang Mai, als er etwa 1 Jahr alt war, einen Kastrationschip einsetzen lassen, der ca. 6 Monate lang wirken soll.
Leider hat nun Willi seit Anfang August epileptische Anfälle. Eine gründliche Untersuchung (Bluttests, Ultraschall Nieren/Leber, Röntgen Thorax, EEG, MRT, Liquor) brachte keine Ergebnisse, sodass mittlerweile von einer idiopathischen/primären Epilepsie ausgegangen wird.
Ist es möglich, dass der Chip die Anfälle auslöst? Welche Erfahrungen habt Ihr mit einem Kastrationschip?

Für Eure Hilfe vielen Dank.

Re: Epilepsie und Kastrationschip

Beitragvon heisenberg

Ichhabe noch nie gehört,dass ein Chip Epilepsie ausgelöst hätte.
Im Gegenteil,als mein Hund Epilepsie bekam ,wurden ihm sogar Hormonspritzen gegeben und später kastriert um die Anfälle zu dämmen,das ist durchaus gängige Praxis.

Re: Epilepsie und Kastrationschip

Beitragvon Feiticeira

Nein, das habe ich auch noch nie gehört. Je nachdem wie groß der Hund ist, kann der Chip auch mal kürzer als 6 Monate wirken. Wenn die Epi am Chip liegen würde, wären die Anfälle schon früher gekommen. Die meisten Epi-Hunde werden kastriert, um keine Hormonschwankungen mehr zu haben.

Re: Epilepsie und Kastrationschip

Beitragvon heisenberg

Mit der Grösse des HUndes hat die Wirkdauer eher nix zu tun Nina.
Das scheint einfach so zu variieren,bei meinem hat er über ein Jahr gehalten,fast 1,5.
Und der wiegt 43kg.

Übrigens schlimm,dass das bei TÄ gänzlich unbekannt zu sein scheint.

Re: Epilepsie und Kastrationschip

Beitragvon Melimaus

Wenn ich jetzt von der Humanmedizin ausgehe, dann spielt der Hormonhaushalt auf jeden Fall eine große Rolle bei Epilepsie. Allerdings weiß ich auch, dass nicht jedes Präparat zur Hormonregulation geeignet ist und die Anfälle sogar verstärken können.
Ich habe keine Ahnung von dem Kastrationschip. Weiß nicht, ob es da verschiedene gibt, ob da eventuell doch ein Zusammenhang bestehen kann.

Re: Epilepsie und Kastrationschip

Beitragvon Complutja

Hallo,

zuerst einmal vielen Dank für Eure Beiträge.
Zum Kastrationschip: unser Eindruck war, dass in den erster 2 Monaten nach dem Einsetzen des Chips keine markanten Veränderungen zu beobachten war. Ein offensichliches Merkmal, dass der Chip Wirkung zeigt, z. B. das Schrumpfen seiner Hoden, konnten wir erst nach ca. 3 Monaten beobachten. In diese Zeit fällt auch sein erster epileptischer Anfall.
Wir sind daher für jeden Erfahrungsbericht dankbar.

Re: Epilepsie und Kastrationschip

Beitragvon Sandra

Die idiopathische Epilepsie tritt meist in den ersten drei Lebensjahren auf. Wäre also schon eine Möglichkeit, wenn soweit alles abgeklärt ist :|

Kenne mich mit dem Kastrationschip aber auch nicht aus.

Re: Epilepsie und Kastrationschip

Beitragvon Frau_Werwolf

Complutja hat geschrieben:Ein offensichliches Merkmal, dass der Chip Wirkung zeigt, z. B. das Schrumpfen seiner Hoden, konnten wir erst nach ca. 3 Monaten beobachten. In diese Zeit fällt auch sein erster epileptischer Anfall.


Das liegt vermutlich daran, dass der Testosteronspiegel in den ersten Wochen nach Setzen des Chips noch ansteigt. Erst dann wird die Produktion wohl unterbunden. Möglich, dass das der Auslöser für den Anfall war, aber nicht die tatsächliche Ursache.

Re: Epilepsie und Kastrationschip

Beitragvon Labrabär

Hallo,

ich habe den Beitrag erst heute gefunden und muss Euch leider mitteilen, dass wir genau das selbe Problem haben, wie der Starter dieses Themas!

Unser Labrador bekam im Alter von ca. 1 Jahr diesen Kastrationschip "ohne Nebenwirkungen" implantiert. Die ersten 2 Monate haben sich nur langsam schleichend Änderungen gezeit. Unser Hund wurde ruhiger, seine Hoden schrumpften. Die Ruhe war aber keine "innere Ruhe" so wie wir sie erwartet hätten: Ich hatte dne Eindruck dass er nur irgendwie gedämpft oder gebremst ist, dass das innere Feuer in ihm brannte, aber er es nicht mehr rauslassen konnte. Was weiterhin aufgefallen istr: Er fing an wie ein Loch zu trinken. 3,5 Liter am Tag waren normal. Und sein Urin begann zu stinken. Schwer zu beschreiben, aber es roch irgendwie wie überrösteter Kaffe. Nunja und dann - ca. 3 Monate nach Implantation kam der erste Anfall. Nachts zum Nottierarzt, weil wir zunächst an eine Vergiftung glaubte. Der stellte nichts fest und tippte auf "Magenkolik".Ein paar Wochen später der nächste Anfall. Untersuchung beim Tierarzt ergaben keine körperlichen Mängel, Blutbild war ohne Befund. Ich habe das Internet auf den Kopf gestellt und kaum was über den Chip gefunden und wenn ja nur positives. Ich dachte "naja, die 6 Monate sind bald um und dann normalisiert es sich wieder". Aber das war falsch gedacht! Die Hoden sind erst jetzt (20 Monate nach dem 6 Monats Chip) wieer vollständig gewachsen.
Um das Problen in den Griff zu bekommen haben wir alles mögliche probiert, da ja nicht klar ist woher die Anfälle kommen und auch nicht genau was es für Anfälle sind.
Zum Anfall selbst: Es sind -meiner Meinung nach- keine typischen epileptischen Anfälle. Zunächtst wird er in den Bewegungen langsamer - er merkt das was nicht stimmt. Dann breitet es sich von hinten (Schwanz) her kommend nahc vorne hin aus, dass er sich nicht mehr richtig bewegen kann. Bei den ersten Anfällen hat er sich krampfhaft versucht auf den Beinen zu halten. Sah dann aus wie besoffener Hund auf schwankendem Schiff - oder so ähnlich. Inzwischen haben wir gelernt, dass er sich hinlegen soll.
Wie ihr daraus lesen könnt: Er ist nicht weggetreten oder so, sondern bei vollem Bewußtsein. Die Augen sind weit aufgerissen und er versucht dagagen anzukämpfen. Wenn ich ihn lasse mit solcher Anstrengung, dass er zu zittern beginnt. Die beste Methode haben wir festgestellt ist sich zu ihm auf den Boden zu setzen, seinen Kopf mit der Hand untersützend zu halten und beruhigend auf ihn einzureden. Er leckt dann immer meine Hand - und versucht mit den Vorderpfoten über seine Schnauze zu streifen. Nur irgendwie ab der Schulterpathie nach hinten ist er wie gelähmt. Allerdings ohne zu krampfen.
Wir haben auch shcon vermutet, dass er sich ggf. irgendeinen Nerv einklemmt und dann eine Art Hexenschuss hat. Ach ja, er ist jetzt 3 Jahre alt und wiegt ca 36 Kilo. Also kein kleiner Hund. Aus dem vielen was ich gelesen habe werde ich auch nicht schlauer. Ich weiss nur, dass Epilepsie eine Ausschlussdiagnostik ist, d.h. eigentlich die letze Wahl wenn dem Tierarzt keine weiteren möglochen Ursachen mehr einfallen. Die Behandlung von Epilepsie erfolgt dann mit Psychopharmaka (wenn ich das so sagen darf) die Neurotransmitter im Hirn blockieren und so den Hund ruhig stellen.
Ich hab alles mögliche brobiert - bis hin zur Rohkost Fütterung (Barf).
Bis letzte Woche dachte ich wir haben es überstanden, d.h. er war über 6 Monate Anfallsfrei. Leider hatte er nun doch wieder einen.
Was ich mir auch shcon überlegt habe, ob die Tierärztin vielleicht den Chip schlecht implantiert hat (im Nacken) und er bei ungünstigen Bewegungen irgendwie auf Nerven drückt.
Weiß jemand ob sich dieser Chip auflöst, oder eine Kapsel/Fremdkörper im Hund verbleibt?
Fazit für mich bisher: Ich würde meinem Hund nie wieder solche ienen Chip einsetzen lassen und bereue die Entscheidung und wüde sie gern revidieren können. Ich kann allerdings nicht sagen, dass es wirklich ursächlich mit dm Chip zu tun hat. tatsache ist nur der zeitlich parallele Faktor.
Zum Thema Epilepsie: Die Medikamente wirken meines wissens nur eine geramue Zeit (3 bis 4 Jahre) und dann brechen die Anfälle wieder durch - und dann so maximal, dass man seinen Hund einschläfern lassen muss. Es wird empfohlen bei bis zu 6 Anfällen im Jahr eher auf Medikation zu verzichten. Das ist im Moment unsere Strategie. Wir wissen wie wir mit dne Anfällen umgehen müssen - er und ich.

Re: Epilepsie und Kastrationschip

Beitragvon Feiticeira

@Labrabär
Das ist wirklich schlimm, was euch passiert ist. :(

Generell ist die idiopathische Epilepsie eine erbliche Erkrankung. Die Neigung dazu wird vererbt-ausgelöst wird es dann meist durch Umweltreize. Das kann Stress, eine Impfung, ein Futterwechsel, ein Infekt usw sein-sprich eigentlich alles was den Hund belastet und normalerweise kein Problem darstellen sollte. Es ist halt die Frage ob es eine idiopathische Epilepsie ist oder eine sekundäre (d.h. ausgelöst durch eine Vorerkrankung wzB einem Herzfehler). Auch muss geklärt werden ob es sich tatsächlich um eine Epilepsie handelt. Wart ihr denn mal beim Spezialisten? Bei den Symptomen würde ich definitiv einen Neurologen aufsuchen und die Anfälle (so schlimm es in dem Moment auch ist) auf Video aufnehmen.

Epileptische Anfälle können ganz unterschiedlich aussehen. Hier mal ein Video meines vorigen Borders mit fokalen epileptischen Anfällen:


Und ich kann dich beruhigen: Selbst WENN es eine Epi sein sollte, kann man das medikamentös durchaus in den Griff bekommen. Die Medikamente verlieren nicht nach 3-4 Jahren ihre Wirksamkeit und man muss den Hund einschläfern. Es gibt Hunde die werden trotz Epi sehr alt und es gibt auch Fälle wo der Hund durch die Medis völlig anfallsfrei wird. Das klappt nicht immer und es gibt auch Hunde die gar nicht eingestellt werden können. Es kommt immer auf den jeweiligen Hund an und lässt sich nicht verallgemeinern.

Bei der Häufigkeit der Anfälle würde ich aber auch nicht zu den Medikamenten raten. Die haben durchaus unschöne Nebenwirkungen und dürfen nicht leichtfertig eingesetzt werden. Da sind halbjährliche Anfälle harmloser. Aber dafür müsste man ja nun eh erstmal ausschließen, dass es nichts Anderes ist. Ich drück euch die Daumen, dass ihr das in den Griff bekommt. Es ist nicht schön seinen Hund so sehen zu müssen. :(

Re: Epilepsie und Kastrationschip

Beitragvon Lanca

Zum Thema Epilepsie: Die Medikamente wirken meines wissens nur eine geramue Zeit (3 bis 4 Jahre) und dann brechen die Anfälle wieder durch - und dann so maximal, dass man seinen Hund einschläfern lassen muss. Es wird empfohlen bei bis zu 6 Anfällen im Jahr eher auf Medikation zu verzichten. Das ist im Moment unsere Strategie. Wir wissen wie wir mit dne Anfällen umgehen müssen - er und ich.


Da kann ich Dich beruhigen. Wir haben auch einen Epileptiker, 12 Jahre alt, und seit mittlerweile 4 Jahren völlig anfallsfrei, da medikamentös super eingestellt. Wir haben auch nicht den Eindruck, dass die Medis ihre Wirkung verlieren und selbst wenn, gibt es ja auch noch Alternativen.

Generell ist es so, dass die Anfälle für die Halter wohl wesentlich dramatischer sind als für den Hund. Allerdings schwächt so ein Anfall den Hund immens. Bei Lando waren es in den schlimmen Zeiten bis zu 20 Anfälle täglich mit dem Ergebnis, dass der Hund kaum noch allein stehen konnte, einfach unter sich gemacht hat und völlig apathisch war.

Unser größtes Problem war damals, dass er das meistgebräuchliche Hunde-Medikament nicht vertragen hat, es erst einmal ewig gedauert hat (inklusive Tierarzt-Odyssee) bis das tatsächlich feststand und dann ein anderes Mittel zu finden auf anderer Wirkstoffbasis, das aber auch bei Hunden wirkt.
Dank unserer TÄ haben wir ein Mittel gefunden, das für Hunde eigentlich nicht zugelassen ist (Levetiracetam). Aber ohne echte Alternative damals haben wir es ausprobiert und seitdem hat unser Dicker keine Anfälle mehr und die regelmässigen Blutchecks, die wir machen lassen, zeigen auch keine Auffälligkeiten.

Über unsere TÄ haben wir aber vor einiger Zeit mitbekommen, dass es zwischenzeitlich auch mehrere andere Alternativen für Hunde gibt. Wir sehen jetzt aktuell nur keinen Bedarf zu wechseln (...never change a running system....).

Ich drück euch die Daumen, dass euer Labbi schnell gut eingestellt werden kann.

Re: Epilepsie und Kastrationschip

Beitragvon Eifelaner

Hallo,

meinem Husky Geronimo erging es identisch, er bekam den Chip früh, um zu schauen, ob sich sein Verhalten ändert. Er hat stark Menschen korrigiert. Mit 7 Monaten, 2 Monate danach hatte er Anfälle.

Jetzt ist gute 4 jahre, und seit Anfang des jahres medikamentenfrei, GsD. Nur zur Info, der Chip scheint bei bestimmten Dispositionen Epi auszulösen.

(Er ist ein toller kerl geworden, alles OK ;))

Re: Epilepsie und Kastrationschip

Beitragvon Blue

Ob es wohl auch nach der echten Kastration auftreten kann..? :denken:
Der Aussi meiner Freundin bekam die ersten Anfälle ebenfalls ca. 2 Monate nach seiner Kastration. :shock:


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