Rumänische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Tierschutz-Aufsichtsbehörde ASPA

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Rumänien Hunde
Foto: Vier Pfoten

Die Staatsanwaltschaft des 6. Bezirks von Bukarest ermittelt in Rumänien gegen die der Bukarester Stadtverwaltung untergeordnete Tierschutz-Aufsichtsbehörde ASPA wegen Diebstahl, Machtmissbrauch und Zerstörung. Die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN hatte am 21. März 2014 Anzeige gegen die ASPA erstattet. An diesem Tag hatten mehrere Hundefänger von ASPA 18 Hunde misshandelt und illegal entwendet, die in der Obhut von VIER PFOTEN waren. Sie brachen das Schloss der Tierklinik im 6. Bezirk von Bukarest auf, nahmen die Hunde mit roher Gewalt mit und zerstörten die Außenboxen zur postoperativen Pflege der Tiere. Die Hundefänger gingen dabei auch gegen das Tierheim vor, auf dem sich die Klinik befindet.

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Wie Vier Pfoten meldete, wurden insgesamt 90 Hunde mitgenommen und in das öffentliche Tierheim von Bragadiru in der Nähe von Bukarest gebracht. Neun Hunde starben infolge der extrem grausamen Behandlung. Drei Tage später hatten Angestellte des Tierheims dank massivem medialen Druck 17 von 18 Hunde an VIER PFOTEN zurückgegeben.

ASPA agiert nicht als Tierschutz-Behörde

VIER PFOTEN kritisiert sehr scharf die völlig unangemessene Vorgehensweise von Razvan Bancescu, Chef von ASPA, da die ASPA eine Tierschutz-Behörde ist und dementsprechend agieren sollte. Weiters sollten Bancescus Misshandlungen von Tieren ihn für diesen Job disqualifizieren und sofort ausgewechselt werden. Vor ein paar Tagen enthüllten vier ehemalige ASPA-Hundefänger grausamen Methoden, die sie anwenden mussten, um Streunerhunde einzufangen. Sie beschuldigten die ASPA, sie gezwungen zu haben, so viele Hunde wie möglich einzufangen, ohne Beruhigungsmittel, ohne genaue Einweisungen und unabhängig von der Art der Methode. Die Geräte zum Einfangen der Hunde waren laut den ehemaligen Mitarbeitern in keinem guten Zustand. Die Drahtschlingen hätten eigentlich eine Plastikschutzhülle haben sollen, die sie ummanteln. Weiters lief den meisten Hunden nach dem Einfangen Blut aus dem Maul. Einige Hunde starben während des Einfangens oder des Transports. Die Hundefänger sagten außerdem, dass die Hunde 14 Stunden in den Bussen ausharren mussten, bevor sie in einem öffentlichen Tierheim ausgeladen wurden. Unabhängig vom körperlichen Zustand der Tiere erhielten die drei von der ASPA angeheuerten Firmen 50 Euro pro Tier. Razvan Bancescu dazu: „Die Methoden sind nicht sehr elegant, aber sie sind legal.“

VIER PFOTEN bat die nationale Behörde für Veterinärangelegenheiten ANSVSA, die Gesetzmäßigkeit dieser grausamen Methoden in Rumänien zu prüfen und wies darauf hin, dass es laut Gesetz verboten ist, die Tiere während des Einfangens zu verletzen.

Schockierende Videos im rumänischen Fernsehen gesendet

In der gleichen Woche enthüllten schockierende Videos die brutale und sadistische Art und Weise, mit der Tierpfleger des Tierheims von Bragadiru, das unter der Leitung der ASPA steht wird, die Streunerhunde behandelten. Die Videos, die im rumänischen Fernsehen ausgestrahlt wurden, zeigten, dass die Tiere von Mitarbeitern der Stadtverwaltung geschlagen, misshandelt und qualvoll getötet werden. VIER PFOTEN hat erneut Anzeige erstattet.

Nach eigenen Angaben hat die ASPA allein in Bukarest bereits 18.000 Streunerhunde gefangen, 8.200 wurden adoptiert, 2.700 in Tierheimen untergebracht und 7.100 getötet.

Quelle/Foto: Vier Pfoten

3 Kommentare

  1. Bitte sorgen Sie dafür, dass das unnütze Töten und Leiden von Hunden aufhört.
    Kastrationen helfen.
    Und auch das Privatpersonen ihre Hunde behalten dürfen.

    Danke und Freundliche Grüße
    Melanie Müller

  2. Es wäre wünschenswert die Tierschutzorganisationen die in Rumänien tätig sind finanziell zu unterstützen, oder Tiere von der Straße weg zu retten. Selber etwas zu unternehmen und nicht auf andere warten. Wir haben 3 Hundemädchen(18,8,und 3 Jahre) aus Rumänien mitgebracht.

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