Gefährliche Badefreuden: Rätselhafte Hundetode am Bohinj See

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Bohinj See

Der Bohinj See in Slowenien zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen im Alpen-Adria-Raum. Viele Hundebesitzer genießen dort Spaziergänge und lassen ihre Vierbeiner ins Wasser springen. Doch seit diesem Sommer überschattet eine Serie tragischer Vorfälle die Idylle: Mehrere Hunde starben nach dem Baden im See.

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Mehrere ungeklärte Todesfälle

Besonders im Gebiet von Ukanc, nahe der Mündung der Savica, verendeten in den vergangenen Wochen Hunde kurz nach dem Schwimmen. Ein fünf Monate alter Welpe starb nur wenige Stunden nach dem Aufenthalt im Wasser. Bereits im Juni war eine Hündin nach einem Bad im See gestorben. Ihre toxikologische Untersuchung ergab eine Vergiftung mit zwei Substanzen: Metaldehyd, das unter anderem in Schneckenködern vorkommt, und Anatoxin-a, ein Nervengift, das bestimmte Cyanobakterien (Blaualgen) bilden können.

Das Ergebnis deutet darauf hin, dass sowohl Umweltfaktoren wie Blaualgen als auch mögliche Giftköder eine Rolle spielen könnten. Die genaue Ursache ist jedoch weiterhin unklar.

Reaktionen von Gemeinde und Behörden

Die Gemeinde Bohinj reagierte auf die Vorfälle mit Warnschildern, die Hundehaltern ausdrücklich vom Baden mit ihren Tieren abraten. Zudem finanziert die Gemeinde forensische Obduktionen, um die Todesursachen schnellstmöglich aufzuklären. Bürgermeister Jože Sodja erklärte, man wolle alle verfügbaren Daten sammeln und auf dieser Basis entscheiden, welche Maßnahmen notwendig sind.

Die slowenische Behörde für Lebensmittelsicherheit, Veterinär- und Pflanzenschutz warnte zudem, dass schon kleine Mengen der genannten Substanzen für Hunde tödlich sein können. Vor allem neugierige Tiere, die aus Pfützen oder direkt aus dem See trinken, sind gefährdet.

Polizei sieht kein Verbrechen

Die Polizei in Kranj untersuchte Hinweise auf mögliche kriminelle Handlungen, fand bislang jedoch keine Belege für eine Straftat. Dennoch bleibt unklar, ob die Vergiftungen durch menschliches Zutun oder natürliche Ursachen entstanden sind. Parallel dazu führen das Nationale Institut für Biologie und andere Fachstellen weitere Wasser- und Schlammprobenanalysen durch. Erste Ergebnisse bestätigen, dass bestimmte Stellen am Savica-Abfluss Cyanobakterien enthalten, die Giftstoffe produzieren können.

Was Hundebesitzer jetzt beachten sollten

Bis zur endgültigen Klärung raten sowohl Gemeinde als auch Tierschutzorganisationen dringend dazu, Hunde nicht im Bohinj See schwimmen zu lassen und sie von Uferbereichen mit sichtbarer Algenbildung oder trüb-grünlicher „Schleimschicht“ fernzuhalten.

Symptome einer Vergiftung treten oft rasch auf – manchmal schon eine Stunde nach Kontakt mit belastetem Wasser oder Giftstoffen. Typische Anzeichen sind Erbrechen, Durchfall, Zittern, Orientierungslosigkeit, Atemprobleme oder Krämpfe. In solchen Fällen solltest Du sofort einen Tierarzt aufsuchen.

Noch steht nicht fest, warum die Hunde am Bohinj See gestorben sind. Sicher ist jedoch: Für Hundebesitzer besteht aktuell ein erhöhtes Risiko. Wer mit seinem Vierbeiner in der Region unterwegs ist, sollte besonders wachsam sein und Badeausflüge bis auf Weiteres meiden. Die Behörden arbeiten mit Hochdruck daran, die Hintergründe zu klären und die Sicherheit für Mensch und Tier wiederherzustellen.

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