Schleppleinentraining

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Eine Schleppleine auch Feldleine genannt, gibt es in verschiedenen Längen und Materialien. Für was kann man die Schleppleine einsetzen?

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  • Vorbeugung: Unarten gar nicht erst entstehen zu lassen
  • Korrektur: Unerwünschtes Verhalten (meist aus Jagdverhalten heraus) abzugewöhnen oder wenigstens einzudämmen

Mit der Schleppleine soll und kann erreicht werden, dass der Hund aus einer – durchaus artgerechten – Spontanreaktion durch ein vorher “vereinbartes” und in sicherer Umgebung, oder an kurzer Leine geübtes Signal abgerufen werden kann. Wenn man die Schleppleine nicht vorbeugend einsetzt, sondern erst dann, wenn bereits unerwünschtes Verhalten eingerissen ist, darf man sich über die Dauer des notwendigen Trainings keine Illusionen machen. Dieses kann Wochen oder auch Monate dauern.

Richtige Schleppleine kaufen

Die Länge der Schleppleine muss anfangs auf den individuellen Radius des Hundes abgestimmt sein. Mindestens wird eine Zehnmeter-Leine (höchstens 20 Meter) gebraucht oder ein Kletterseil, in der Stärke auf das Gewicht des Hundes abgestimmt, und nur mit gut passendem Geschirr, damit der Halswirbel verschont bleibt. Achtet bitte darauf, dass der Karabinerhaken sehr stark ist. Wenn es mal passieren sollte, dass der Hund in die Leine rennt, wirken erhebliche Kräfte auf Karabiner und Leine. Beim Kauf einer Schleppleine also darauf achten, dass beides stabil ist! Da ihr das andere Ende in der Hand halten, sollte die Schleppleine eine Schlaufe enthalten. Hier ist einige Vorsicht geboten:

  • Beim Schleppleinentraining muss man immer aufmerksam sein. Gerade wenn man eine dünne Schleppleine benutzt, kann es beim Losrennen des Hundes passieren, dass dies zu schweren Verbrennung an Händen oder Beinen führt.
  • Passt immer auf, wo die Schleppleine sich befindet. Wenn ihr euch mit einem Fuß darin verheddert und der Hund stürmt los, kann dies zu einer unsanften Landung eurerseits führen.
  • Aber auch für den Hund kann es zu Verletzungen führen, wenn er die Leine zwischen den Beinen durchgeführt hat und losstürmt. Daher immer gut darauf achten, dass diese sich nicht um ein Bein gewickelt hat, oder sich nicht zwischen den Vorder- oder Hinterläufen befindet.

Daher ist es wichtig, dass ihr als Hundeführer lernt, sehr aufmerksam spazieren zu gehen. Ihr müsst den Reiz schon ahnen, bevor der Hund ihn entdeckt und dazu gereizt wird, loszustürmen. Das heißt, bevor der Hund den Reiz entdeckt, müsst ihr schon reagieren und ihn zu euch ranrufen, beziehungsweise versuchen ihn zum Umkehren zu bewegen. Hört der Hund nicht drauf, wird er am Ende der Leine gestoppt. Seit darauf vorbereitet! Dann wird der Hund konsequent, aber folgenfrei, das Zurückkommen weiter üben müssen, in dem man ihn ruhig herruft. Wenn er bei euch ist, wird er natürlich fürs Herkommen gelobt. Und dann sofort, als idealen Ausgleich, ein Ersatzjagdspiel beginnen: ein Spielzeug oder ähnliches in die andere Richtung werfen.

Und wieder das Herkommen trainieren. Alles an der Schleppleine.

Erste Versuche macht man zweckmässigerweise auf einer ebenen, freien Wiese oder einem breiten Feldweg. Langsam tastet man sich über sicher befolgte Anweisungen zu höherer Ablenkung heran. Beim Spiel mit Artgenossen unbedingt Leinen los. Viel zu gross ist die Gefahr, dass die Hunde sich verwickeln und dadurch in eine Beisserei geraten könnten. Wenn euer Hund ein Oberjäger ist, dann gibt es eben in kritischen Gebieten kein Spiel. Dafür eignen sich dann eingezäunte Gelände, wo der Hund ohne Leine mit dem Artgenossen toben kann.

Wenn ihr euer Ziel nicht erreichen könnt, tröstet euch mit dem Gedanken, dass die Schleppleine fast nicht mehr stört, zwischen eurem Hund und euch eine wahrhaft starke Bindung herrscht und ihr euch als verantwortungsvoller Hundehalter fühlen dürft! Die Schleppleine ist dafür da, um einem Hund der nicht zuverlässig hört, ein Stück Freiheit zu geben!

Autorin: Melanie Weber-Tilse

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