Ice Bucket Challenge: Ärzteverein warnt vor Unterstützung grausamer Tierversuche der ALS-Forschung

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Gegen Ice Bucket Challenge

In den letzten Wochen machte die sogenannte Ice Bucket Challenge die Runde auf der Welt. Dabei schütten sich Prominente, Politiker oder Leute wie du und ich Eiswasser über den Kopf und Spenden für eine Organisation in den USA, die die Erforschung einer seltenen Nervenkrankheit unterstützt. Die bundesweite Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche  weißt in einer Stellungnahme darauf hin, dass man mit dieser Ice Bucket Challenge Aktion Spendenaktion grausame und sinnlose Tierversuche mitfinanziert.

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Ablauf der Spendenaktion

Bis vor wenigen Tagen war vielen die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) noch unbekannt, aber dank des originell gemachten Spendenaufrufs, verbreitete sich dieser lauffeuerartig im Internet und ist derzeit in aller Munde. Ist man bei der Ice Bucket Challenge nominiert, muss man sich entweder einen Eimer Eiswasser über den Kopf schütten oder an die ALS Association spenden. Viele prominente Personen taten beides für den vermeintlich guten Zweck. Mittlerweile sind 80 Millionen Dollar Spendengelder für die ALSA zusammen gekommen, und täglich werden es laut Berichten mehr.

Mit einer eigenen Aktion warnt die bundesweite Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche mit ihren rund 1.400 Mitgliedern, dass mit der gut gemeinten Aktion grausame und sinnlose Tierversuche finanziert werden.

ALS Association (ALSA) setzt auf Tierversuche

Laut  Vorstandsmitglied Dr. med. vet. Corina Gericke macht die ALS-Gesellschaft keinen Hehl daraus, bei ihren Forschungen auf „Tiermodelle“ zu setzen, wie es im lebensverachtenden Jargon der Tierexperimentatoren heißt. Hauptsächlich werden genmanipulierte Mäuse und Ratten verwendet, die durch Ausschalten eines Gens ähnliche Symptome aufweisen wie ALS-Patienten. Die Tiere leiden an fortschreitenden Lähmungen und sterben qualvoll.

Tierärztin Gericke erklärt:

Dabei ist seit Jahren bekannt, dass Tierversuche für die ALS-Forschung ein völliger Fehlgriff sind.

Fragwürdiger Nutzen der Tierversuchsforschung an Mäusen

Bis jetzt sind nur ein Dutzend Wirkstoffe trotz jahrelanger Tierversuchsforschung, die bei Mäusen die Symptome linderten, in klinischen Studien am Menschen getestet worden. Alle – bis auf einen – versagten vollständig, und der eine Wirkstoff hat für ALS-Patienten nur einen marginalen Nutzen. So verlängert Lithium zum Beispiel die Überlebenszeit von SOD1-Mäusen, einer häufig verwendeten Linie, um 30 Tage. Bei drei separaten klinischen Studien mit Hunderten Patienten und Kosten von 100 Millionen Dollar kam heraus, dass Lithium keinerlei therapeutischen Effekt hatte.

Übertragung von Ergebnissen aus Tierversuchen auf den Menschen sind Spekulation

Seit langem warnt die Ärztevereinigung vor den Gefahren des Tierversuchs, denn schon gesunde Tiere und Menschen unterscheiden sich in ihrer Reaktion auf Substanzen wesentlich. Bei der ALS-Forschung werden künstlich durch Genmanipulation geschädigte Tiere verwendet, die das komplexe Krankheitsbild beim Menschen nicht abbilden können. So stirbt die häufig verwendete Maus-Mutante TDP 43 an Darmverschluss, weil ihr Darm gelähmt wird und nicht an Muskelschwund wie die menschlichen Patienten. Die Tierärztin ist sich sicher:

Die Übertragung von Ergebnissen aus Tierversuchen auf den Menschen sind reine Spekulation.

Vor diesem Hintergrund überrascht es die Ärzte nicht, dass laut der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA, 92 % der potentiellen Medikamente, die sich im Tierversuch als wirksam und sicher erwiesen haben, durch die klinische Prüfung fallen, weil sie gar nicht oder anders wirken oder aber schädlich für den Menschen sind.

Aufforderung nicht an ALSA zu spenden

Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche fordert

  • alle Nominierten bei der Ice Bucket Challenge auf, nicht an die ALS Association zu spenden, um sich nicht mitschuldig an deren leidvollen und unsinnigen Tierversuchen zu machen
  • den ALS-Verband auf, die Forschung an Tieren umgehend einzustellen und die Spendengelder für tierversuchsfreie Tests mit menschlichen Zellen, Computersimulationen und Biochips einzusetzen. Nur so kann die ALS-Forschung zu Fortschritten kommen.

Quelle & Foto Ärzte gegen Tierversuche e.V.

Ob dem bekannten Schauspieler Patrick Stewart bewusst war, welche Auswirkungen seine Spende auf Tierversuche hat?

Link:

de.wikipedia.org/wiki/ALS_Ice_Bucket_Challenge

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