ÖAMTC-Test zeigt welche Folgen falsche / fehlende Sicherung im Auto hat

Testfahrten mit Hunde-Dummies zeigen, welche fatale Folgen falsche bzw. fehlende Sicherung haben kann und welches System sich für einen sicheren Transport eignet.

1
Hundetransportbox Auto ÖATMC Test

Ein ungesicherter Hund kann bereits bei alltäglichen Fahrsituationen zu einem großen Risiko werden. Wie bereits in unserem Autofahren mit Hund Ratgeber zu lesen ist, drohen Mensch und Hund im Falle eines plötzlichen Brems- oder Ausweichmanövers massive Verletzungen, wenn der Hund nicht korrekt gesichert ist.

Werbung

ÖAMTC Testfahrten mit Hunde-Dummies zeigen was bei einem Unfall passiert

Bei den Versuchsfahrten auf einem Testgelände wurde ein Hunde-Dummy ungesichert auf dem Beifahrersitz, auf der Rückbank und im Kofferraum platziert. Im Falle eines Unfalls wird das Tier mit großer Energie durch den Innenraum geschleudert und kann sowohl selbst verletzt werden als auch die Insassen stark gefährden:

  • Saß der Hunde-Dummy auf dem Beifahrersitz, flog er bei einem plötzlichen Ausweichmanöver auf den Schoß des Fahrers und verklemmte sich mit dem Kopf zwischen Lenkrad und Beinen des Lenkers. Das Fahrzeug schleuderte daraufhin unkontrollierbar von der Teststrecke. „Im realen Straßenverkehr wäre ein schwerer Unfall die kaum vermeidbare Folge gewesen“, sagt der Experte und stellt klar:
    „Grundsätzlich ist der Beifahrersitz gänzlich ungeeignet zum Transport von Tieren – auch nicht, wenn diese durch Gurte gesichert werden.“
  • Platziert auf der Rücksitzbank führte ein plötzliches Ausweichen im Test dazu, dass der Dummy heftig an beiden Türen des Fahrzeugs anschlug was ein hohes Verletzungsrisiko für das Tier bedeutet. Beim plötzlichen Bremsen wurde der Hunde-Dummy nach vorne geschleudert und schob bei voller Fahrt den Automatikhebel in die Position „P“. Schaden am Fahrzeug wie auch an Mensch und Tier sind dann beinahe unvermeidbar.
  • Wenn der Hund ungesichert im Kofferraum transportiert wird, kann es auch Böse  enden, wie der Test verdeutlicht. Dann ist zwar das Verletzungsrisiko für die Insassen etwas geringer, da der Hund in der Regel durch die Rücksitzlehne gehalten wird. Der Hund selbst würde aber verletzt werden, wenn er bei einem unvorhergesehenen Ausweich- oder Bremsmanöver an die Seitenwände oder Rückenlehne prallt.

Achtung: Ein nicht gesicherter Hund kann zudem unter Schock mit aggressivem Verhalten reagieren und so für Ersthelfer und Rettungskräfte zum Problem werden bzw. die Rettung erheblich verzögern!

Damit Mensch und Hund einen Unfall unversehrt überstehen, ist die richtige Sicherung daher unerlässlich.

so das Resümee von ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl zu den Tierbeförderungstests. 

Fixiersysteme muss zur Hundegröße passen

Beim ÖAMTC Test unterschiedlicher Sicherungssystem für Hunde an verschiedenen Plätzen im Auto, lag der Fokus auf der Sicherheit bei kritischen Fahrmanövern. Je nach Fahrzeugtyp können unterschiedliche Systeme genutzt werden. Grundsätzlich gilt laut ÖAMTC-Experte Kerbl:

Der Kofferraum oder der hintere Fußraum sind geeignete Plätze für den Hund, sofern sie mit dem entsprechenden Transportsystem gesichert sind.

Getestet wurden folgende Produkte:

Hundeboxen für den Kofferraum sind die beste Lösung

Hundetransportbox für den Kofferraum
Hier ist die Trixie Transportbox für den Kofferraum zu sehen.

Wichtig dabei ist, dass das Größenverhältnis zwischen Box und Hund passt. Einige Hundebesitzer wählen eher eine größere Box um ihrem Vierbeiner mehr Platz zu bieten. Das kann bei einem Unfall allerdings dazu führen, dass der Hund in der Box herumgeschleudert und verletzt wird. Besser ist es daher die Hundetransportbox eine Nummer kleiner zu wählen und dem Hund eine Eingewöhnungsphase zu ermöglichen. Worauf noch bei der Wahl eines geeignet Sicherungssystems zu achten ist:

  • Hundeboxen sollten stets mit Spanngurten an den Verzurrösen befestigt werden.
  • Für kleinere Hunde eignet sich die Unterbringung in einer entsprechenden Box hinter dem Beifahrersitz am besten. Dort hat sie guten Halt.
  • Alternativ sind für kleine und mittelgroße Hunde spezielle Körbchen, mit dem Fahrzeuggurt auf der Rücksitzbank befestigt, eine gute Lösung.
Hundetransportbox Beifahrersitz
So sollte man eine Hundetransportbox vor dem Beifahrersitz unterbringen. Hier ist die Amazon Basic Transportbox zu sehen.

Voraussetzung für alle Systeme, bei denen der Hund direkt gesichert wird, ist ein stabiler und bequemer Brustgurt. Hier sollte auf vollvernähte Ösen und stabile Haken aus Stahl oder Aluminium geachtet werden.

Trenngitter und Schutzwände können als zusätzliches Sicherungsmittel eingesetzt werden. Sie können ein Vorschleudern des Hundes bei einer Vollbremsung verhindern, nicht aber den Hund vor Verletzungen schützen.

Mehr zum Thema:

Autofahren mit Hund

oeamtc.at (Video)

hundetransportbox.at

Fotos © ÖAMTC / UweRattay

1 Kommentar

  1. Danke für den hilfreichen Artikel. Nicht unwichtig für mich ist allerdings, wie alt bzw. von wann diese Informationen sind. Vielleicht könnte das (zukünftig) mitveröffentlicht werden.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte trage keinen Kommentar ein!
Bitte trage deinen Namen hier ein