Die moderne Hundeerziehung: Wattebäuschchenwerfer, Wissenschaft, Shitstorms und Moral kritisch hinterfragt

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Border Collie an der Leine
Platz 1: Die moderne Hundeerziehung: Wattebäuschchenwerfer, Wissenschaft, Shitstorms und Moral kritisch hinterfragt

Direkt zu Anfang möchte ich ein kleines Gedankenexperiment machen. Man stelle sich vor, man wäre plötzlich in China und ist konfrontiert mit Menschen, die eine völlig andere Sprache sprechen sowie einen vollkommen anderen kulturellen Hintergrund haben.

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Man weiß nicht, was sich in dieser Welt nun gehört und was nicht. Man kennt die Gepflogenheiten schlicht und ergreifend nicht und ist darauf angewiesen, dass die anderen Menschen einem zeigen, was man tun darf und was nicht. Um den nächsten Menschen, der nett aussieht, nun zu begrüßen, streckt man ihm die Hand aus. Dieser ignoriert einen völlig. Für einen Menschen, der auf eine soziale Gemeinschaft angewiesen ist, ist dieses Verhalten eine sehr einschneidende Erfahrung. Dann nimmt man die Hand zurück und schwupps – bekommt man einen Brocken Schokolade zugeworfen.

Total abwegig? Für manch Hund ist das Alltag.

Wieder in Deutschland: Auf dem Kinderspielplatz sitzen der kleine Kevin und Jaqueline zusammen im Sandkasten. Jaqueline ist heute nicht gut drauf. Vielleicht hat sie ernsthafte Probleme zuhause oder vielleicht ist sie nur ein Kind, dass mal die Grenzen testen möchte. Wie auch immer – Jaqueline nimmt Kevin den Spieleimer weg. Kevin reagiert natürlich dementsprechend angefressen. Er nimmt seine Schaufel und haut Jaqueline auf den Kopf.

Jaqueline heult und Kevin macht weiter. Irgendwann wird es Kevin zu doof, weil die blöde Jaqueline immer noch nicht den Eimer raus rückt. Er hört mit dem Schlagen auf. In dem Moment ertönt ein lautes „Suuuupeeeeeeer Feiiiiiiiiiiiiin“ und der Kevin bekommt ein Bonbon in den Mund geschoben. Wer würde das als Erziehung bezeichnen? Unter Hundehaltern durchaus eine mittlerweile übliche Begebenheit, wenn man Kevin und Jaqueline als Hunde sehen würde, der Spieleimer ein Ball wäre und das Bonbon ein Leckerchen.

Für den „Otto-normal-Hundehalter“ völlig abwegige Gedankengänge. Für die moderne Hundeerziehung dagegen völlig normal.

Die neue moderne Hundeerziehung

Schäferhund-Husky-Mix ist sich nicht sicher
Was Schnuppe wohl sagen würde, wenn sie wüsste was für ein Brimborium um den Hund gemacht wird? Wahrscheinlich: Die spinnen doch die Menschen.

Es hat sich eine Richtung in der Hundeerziehung heraus gebildet, die genau das propagiert. Berufen wird sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse und die Haltung der völligen Ablehnung von Gewalt.

Hunde werden ausschließlich mit positiven Verstärkern (sprich Lob, Spiel, Futter oder was der Hund sonst so gerne macht) erzogen und bei jedem Verhalten soll ein Moment sein, den man verstärken kann, um das Verhalten modifizieren und kontrollieren zu können. Hört sich schlüssig an und ist für jemanden, der Hunde hält, durchaus reizvoll.

Wer will schon mit dem geliebten Familienmitglied schimpfen? Wer findet es schon toll, wenn der Hund einen mit diesen großen traurigen Augen ansieht und sich auf seine Decke verzieht? Wer möchte nicht nur lieb zu seinem treuen Vierbeiner sein, den man so sehr liebt?

Als interessierter Hundehalterin, der sich mit Wissenschaft auseinandersetzt, die wissenschaftliche Arbeit können muss, sich selber als friedlich bezeichnen würde und seine Hunde liebt, habe auch ich mich natürlich mit dieser neuen Richtung auseinandergesetzt. Auch ich lehne „Gewalt“ in der Erziehung ab und fand die Ansätze dieser neuen Richtung gar nicht mal so schlecht.

Die Theorie der modernen Hundeerziehung

Fangen wir mit der Theorie an. Es wird sich auf „moderne wissenschaftliche Erkenntnisse“ berufen, die das eigene Handeln legitimieren. Eigentlich schon per se ein Totschlag-Argument, denn die Wissenschaft hat doch immer Recht. Wenn man etwas von wissenschaftlichen Arbeiten weiß, gilt dieses Argument dagegen nicht mehr.

Insbesondere wenn man in der Forschung arbeitet und sich mit wissenschaftlichen Fachdiskussionen auseinandersetzen muss, weiß man, dass die Wissenschaft eben nicht immer einfach Recht hat. Es gibt zu jedem Thema verschiedene Studien und Experimente und wie man die gemachten Beobachtungen, beziehungsweise Erkenntnisse bewertet, ist von Wissenschaftler zu Wissenschaftler völlig verschieden.

Man hat mit Aussagen zu tun, die sich schlicht und ergreifend auch widersprechen. Studien widersprechen sich. Experimente widersprechen sich und die Aussagen der Theoretiker widersprechen sich. Nun würde man sich von diesem Punkt aus wünschen, dass offen gelegt würde, welche moderne Erkenntnisse aus der Wissenschaft, die Basis für diese moderne Hundeerziehung nun die Grundlage bilden.

Gerne würde ich diese Studien und Experimente näher betrachten. Sehen, ob die wissenschaftlichen Maßstäbe an solchen Arbeiten eingehalten wurden und die Gütekriterien alle zutreffen. Nur etwas als Wissenschaft zu bezeichnen, ist noch lange keine seriöse Wissenschaft. Bis heute ist man mir diese Antworten schuldig geblieben. Ich gehe auch davon aus, dass die wenigsten Anhänger der modernen Hundeerziehung überhaupt wissen, wovon sie bei solchen Dingen reden – sonst wäre eine sachliche Fachdiskussion schließlich auch möglich.

Im Grunde genommen wird letzten Endes immer wieder auf die Theorien der operanten und klassischen Konditionierung verwiesen. Nun sind die Theorien 100 beziehungsweise 50 Jahre alt. Kann man das ernsthaft als „neue wissenschaftliche Erkenntnisse“ bezeichnen?

Auch Verweise auf andere Experimente und Studien, die aktueller sind, leiden unter einen sehr unterschätzten Einschränkung: Die biologische Verhaltensforschung kann nicht „in den Hund hineinsehen“. Sie zieht Rückschlüsse aus dem Verhalten, aufgrund einer bestimmten Bedingung innerhalb eines Labors. Die Homogenität der untersuchten Hunde und die klinischen Laborbedingungen sind für die Forschung wichtig. Dies macht eine Übertragung auf den Alltag mit einem völlig anderen Hund unter völlig anderen Umständen jedoch schwierig. Eins zu Eins diese Erkenntnisse zu übernehmen und als Grundlage für ein ganzes Konzept zu nutzen, ist dementsprechend viel zu kurz gedacht.

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Wissenschaft und normative Aussagen

Als jemand der sich mit der Wissenschaft auseinandersetzt, bin ich auch von den stark normativen Aussagen erstaunt. Sowohl die Lerntheorien, als auch sämtliche sonstige wissenschaftliche Theorien machen niemals normative Aussagen. Sie machen grundsätzlich deskriptive Aussagen, die beschreiben. Sie beschreiben zum Beispiel, was bei der Versuchsbedingung A für ein Verhalten zu erwarten ist. Jedoch wird man niemals die Folgerung finden, sich „deswegen immer so und so zu verhalten“. Ein „Soll“ ist normativ und somit nicht mehr wissenschaftlich. Somit ist die Begründung „man soll Hunde niemals strafen“ moralisch und nicht wissenschaftlich. Warum ich einen Hund nicht strafen darf, erschließt sich mir in diesem Zusammenhang überhaupt nicht.

Interessant ist in diesem Zusammenhang die völlige Negierung von Studien, Beobachtungen und Experimenten, die einen völligen Gegensatz zu dem bilden, was diese Leute eigentlich propagieren. Zur Erklärung: Meide- und Stressverhalten wird in der modernen Hundeerziehung nicht mehr gerne gesehen. Der Hund fühlt sich offenbar ja „schlecht“ und das möchte man nicht. Somit soll er auch bloß nie in die Bedrängnis kommen zu „beschwichtigen“.

Beschwichtigung? Nein, sie hat nur grade etwas Leckeres gefunden.
Beschwichtigung? Nein, sie hat nur grade etwas Leckeres gefunden.

Da denke man an die Beobachtungen von Bloch, der bei seiner Studie an verwilderten Haushunden gut zeigen konnte, dass so manches „Beschwichtigungssignal“ in den meisten Fällen einfach eine normale Geste ist, die gar nicht so häufig in der Kommunikation gezeigt wird.

Ein gähnender Hund ist eben häufig auch nur ein müder Hund. Oder man denke an die Studie, bei der man heraus gefunden hat, dass ein Hund, der über Teletak und Stachelhalsband ein Abbruchsignal lernt, weniger Stress hat, als ein Hund der es nur positiv aufgebaut bekommen hat.

Ich würde da erwarten, dass einige schlüssige Argumente kommen würden, die dagegen argumentieren. Selbst mir fällt das nicht schwer, dabei gehöre ich gar nicht zu den Leuten, die immer nur positiv arbeiten. Aber diese Erkenntnisse werden völlig ignoriert und jegliche Gegenargumentation driftet ins Persönliche ab. So werden bekannte Forscher wie Herr Dr. Gansloßer diffamiert, indem gesagt wird, dass Dr. Gansloße ja nur einen Hund bisher gehalten hätte und somit gar keine Ahnung habe.

Es wäre mir neu, dass man für eine wissenschaftliche Forschung über ein Tier, bereits mehrere Tiere dieser Art gehalten haben müsste.

Auch werden andere Theorien überhaupt nicht berücksichtigt. So ist die soziale Lerntheorie bei Hunden wirklich brandaktuell. Erkenntnisse darüber gibt es schon länger, aber die Übertragung auf Hunde ist eine neue Herangehensweise. Dies wird aber ebenfalls völlig negiert, denn man selber ist kein Hund. Und da Leute, die so argumentieren, gerne ins Persönliche gehen, wird direkt gesagt dass man dem Hund ja auch nicht am Hintern schnüffeln würde. Das ist natürlich kein Argument, denn keiner würde das propagieren.

Fakt ist jedoch, dass Hunde es verstehen wenn wir sie anknurren, anstarren, uns groß machen oder mit dem Körper blocken. Hunde verhundlichen ihren Menschen permanent. Umso wichtiger ist es dabei, sich so zu verhalten, dass man auch als Mensch eindeutig genug ist, um vom Hund verstanden zu werden. Warum ich das nicht einsetzen darf, ist mir völlig schleierhaft.

Die Praxis der Hundehaltung

Nun ist alle Theorie grau und in der Hundehaltung hat letzten Endes die Praxis die größte Bedeutung. Betrachten wir die Praxis der neuen Hundeerziehung. An diesem Punkt wird es teilweise richtig absurd. Es wird mit einer „Verstärker-Hierarchie“ geschaut, was der Hund am liebsten mag. Und ja – da wird sich auf den Boden gesetzt und dem Hund Käsewürfel und Hühnerherzen entgegen gestreckt, um zu schauen was der Hund besser findet.

Es wird ein Ruckdämpfer in die Leine gemacht, wenn der Hund zieht oder ruckartig in die Leine springt. Natürlich trägt der Hund ein Geschirr – nicht dass der Hals von ihm beschädigt wird. Dass dabei eventuell ein Mensch hinterher fliegt, der sich mal eben ein paar Knochen brechen kann, wird wieder gekonnt ignoriert.

Jegliche Eingriffe beim Hund werden angekündigt. Ob es nun ein Richtungswechsel ist, ein Anleinen, ein Hochheben, ein Festhalten und so weiter. Nicht, dass der Hund sich noch erschreckt oder auch nur eine negative Empfindung hat! Dem Hund wird letzten Endes der rote Teppich ausgerollt. Anscheinend ist er der bessere Mensch.

Schon ein lautes „Nein“ ist verpönt, da man dann mit Schreckreizen arbeitet und der Hund nur aus Angst vor Strafe hört. Stattdessen wird mit der intermediären Brücke gearbeitet. Letzten Endes kann man sich vorstellen, wie jemand im Wald steht und den Hund ruft. Bequemt sich der Hund irgendwann mal dazu, sich zum Menschen zu bewegen, wird das mit einem „lalalalalala“ kommentiert um beim Menschen die Belohnung zu bekommen. Dreht der Hund auf halbem Weg um, weil er grade etwas Besseres findet, folgt natürlich keine Konsequenz. Höchstens die Konsequenz, dass der Hund das nächste Mal nicht abgeleint wird.

Das Ganze klingt wahrlich abstrus, aber ist genau die Realität. Die Grenzen dieser Form der Erziehung werden sehr schnell klar. Sobald der Hund etwas Besseres findet als die Hühnerherzen beim Menschen, wird er sich dem zuwenden. Hasen jagen ist für die meisten Jagdhunde einfach besser als das Futter beim Menschen. Und wenn sie es tun, haben sie ja auch keine negativen Konsequenzen zu erwarten. WARUM sollte der Hund also NICHT seinen Interessen nachgehen?

Natürlich wird das alles langsam aufgebaut, um später ein Verhalten zu etablieren, das auch in starken Ablenkungssituationen funktioniert. Theoretisch denkbar aber praktisch nur selten möglich. Da verwundert es nicht, wenn viele Leute, die so arbeiten ewig nur bis zu einem gewissen Punkt kommen. Ab dem Punkt, wo der Hund einen Interessenkonflikt hat, steht man machtlos da. Da verwundert es ebenfalls nicht, dass man nur selten mal das fertige Resultat sieht bei Hunden die Problemverhalten zeigen und so „umgepolt“ werden.

Der Hund als Reiz-Reaktions-Maschine?

Muss ein Hund so sein, um "glücklich" zu sein?
Muss ein Hund so sein, um „glücklich“ zu sein?

Letzten Endes wird der Hund auf eine Reiz-Reaktions-Maschine degradiert. Der Hund zeigt Verhalten A, wird belohnt und führt daraufhin Verhalten A häufiger aus. Das ist der Grundsatz, auf den sich konzentriert wird.

Was für eine einfache Gleichung, wenn unsere Hunde nicht so hoch soziale Lebewesen wären, die mit uns in einer besonderen Form der Gemeinschaft leben. Permanent machen Hunde uns soziale Angebote. Was spricht dagegen, diese Angebote auch sozial zu beantworten?

Warum sollte man an dieser Stelle mit der Konditionierung anfangen und somit Kommunikation in seiner ursprünglichen Form behindern? Man stelle sich das anfängliche China Gedankenexperiment vor – wie gerne hätte man dann jemanden, der einen an die Hand nimmt und einem die Kultur zeigt, in der man sich nun bewegen muss?

Ein strenger Blick, wenn man die Hand entgegen streckt ist natürlich im ersten Moment unangenehm. Auf lange Sicht aber wird einem viel Ungewissheit abgenommen, da man dies wenigstens verstanden hat. „Hände geben ist also nicht“ *puh* – von hier aus kann man endlich etwas sicherer weiter gehen.

Bei Hunden wird aber genau das gemacht. Sie leben permanent in einer Grauzone, ohne zu wissen was nun gewollt ist und was nicht. Latente Überforderung und Verunsicherung sind dabei die Gefahren, die ebenfalls negiert werden. Wenn man ausschließlich positiv arbeitet, zeigen Hunde so etwas angeblich nicht. Leider sieht das in der Praxis häufig völlig anders aus.

Gegen Unsicherheit und Stresssymptome wird natürlich ebenfalls wieder alles „schön geklickert“ ohne zu sehen dass der Hund einfach nur eine eindeutige Linie bräuchte, an der er sich orientieren kann.

Aggressionen

Und damit kommen wir zum nächsten Punkt, der mir immer wieder sauer aufstößt: Es wird behauptet alles könnte man positiv gestalten. Was aber tun, wenn der Hund sich aggressiv zeigt?

Meistens wird der Weg einer systematischen Desensibilisierung gegangen. Damit der Hund ein positives Gefühl bei Agressions-auslösenden Reizen, wie fremden Hunde bekommt, wird er in einem ansprechbaren Abstand gehalten und der andere Hund wird nun schön geklickert. Klappt theoretisch ganz wunderbar, wenn die Praxis sich nur an die Theorie halten würde.

Oft hat man Situationen, denen man gar nicht aus dem Weg gehen kann. Sei es weil ein Tut-Nix zum eigenen Hund hin läuft, der Abstand der „anderen Straßenseite“ nicht groß genug ist oder man als Mensch den anderen Hund zu spät sieht. Den Alltag können wir eben nicht kontrollieren. Der Hund kommt somit immer wieder in ein altes Verhaltensmuster und der Aufbau eines Alternativverhaltens wird unwahrscheinlich erschwert.

Ganz normale hündische Kommunikation-keine war danach traumatisiert. Es wurde sich wieder aufgerappelt und weiter gespielt. Nur diesmal vorsichtiger.
Ganz normale hündische Kommunikation-keiner war danach traumatisiert. Es wurde sich wieder aufgerappelt und weiter gespielt. Nur diesmal vorsichtiger. Der Grund für die Einwirkung war nämlich schlicht und ergreifend: Benimm dich, wenn du mit mir toben möchtest!

Oft kommt an dieser Stelle das Argument, man könne auch in ein negatives Verhalten wie die Aggression „rein klickern“ und der Hund würde sie so positiv erleben. Dabei wird aber ein ganz entscheidender Punkt übersehen: Wer sagt, dass der Hund Aggressionen wirklich als negativ erlebt? Das ist etwas, was die zumeist weibliche Anhängerschaft so empfindet.

Nun sind Hunde keine Menschen und nun wirklich auch keine Frauen ;) Frauen empfinden jegliche Aggressionen als deutlich negativ, weil sie in der Gesellschaft dies so erlernt haben. Frauen haben nicht aggressiv zu sein und sollen Konflikte auch nicht so lösen.

Es ist kein Wunder, dass Frauen dann dazu neigen, aggressive Konflikte anders zu lösen – und das macht auch vor dem eigenen Hund nicht halt. Jedoch können Aggressionen durchaus auch positiv erlebt werden. Die meisten Männer würden mir wohl zustimmen, wenn ich sage, dass es sehr befreiend sein kann auch mal ordentlich auf die „Kacke zu hauen“.

Ein Phänomen das man von Jugendlichen und Kindern kennt, die sich durchaus auch zum Spaß prügeln. In der Tierwelt sind Aggressionen nichts Schlechtes, sondern lediglich eine Form der Konfliktbewältigung. Zu sagen, dass eine negative Stimmung ursächlich sei für Aggression, ist also falsch. Die Gründe dafür sind vielschichtig und genau so muss man das Problem auch angehen. Eine lustvolle Aggression lässt sich nicht mit Hühnerherzen beantworten!

Die Ursache für aggressives Verhalten eines Hundes ist für Leute, die rein mit positiver Verstärkung arbeiten, nach deren Argumentation eine negative Gefühlslage des Hundes. Bei der Frage wie das zustande kommt, ist die Antwort meiner Erfahrung nach, meistens die gleiche:

Der hat mal schlechte Erfahrungen gemacht

Sei es, weil der Hund im Welpenalter von einem „Tut-nix“ überrannt wurde, von einem fremden Hund angegriffen wurde, von Fremden geärgert wurde, sich erschrocken hat, weil ein paar Jugendliche in seiner Nähe randaliert haben und so weiter.

Klar ist immer: Die Ursache für diese emotionale „Fehl-Prägung“ ist grundsätzlich außerhalb zu finden und liegt somit außerhalb der Kontrolle des Besitzers. Dabei wird oft völlig außer Acht gelassen, dass die Ursachen für Fehlverhalten komplex sind. Der Hundebesitzer spielt dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle. Unsichere Hundehalter haben oft unsichere Hunde. So ist der Schock eines Angriffs auch beim Menschen sehr prägend. Übervorsichtigkeit, Trösten und Angst sind die Folge beim Menschen, die natürlich auch eine große Auswirkung auf den Hund haben.

Kontrolle als Gefahr der Persönlichkeitsentwicklung: Hunde lernen Hilflosigkeit

Aufgrund des schrittweisen Trainings und der Gefahr der „Fehl-Prägungen“ wird in stark kontrollierten Situationen trainiert. Der Hund entscheidet de fakto nichts mehr selbst. Eine Auseinandersetzung des Hundes mit einer für ihn unangenehmen Situation wird auch gar nicht gewünscht. Wie der Hund dann sich noch selbst entwickeln soll und ein stabiles Selbstbewusstsein entwickeln soll, damit er in für ihn unvorhergesehenen Situationen nicht völlig aus der Bahn geworfen wird, ist fraglich.

Gewaltfreier Umgang mit dem Hund?

Nun könnte es mir eigentlich vollkommen wurscht sein, wie jemand mit seinem Hund umgeht. Weder bin ich Trainer, noch bin ich Verhaltensbiologe. Tatsächlich ist es mir bis zu einem gewissen Grad wirklich egal, wie jemand mit seinem Hund umgeht.

Solange ich keinen sehe, der meint, wie von Sinnen auf seinen Hund einprügeln zu müssen, kann durchaus jeder Handhaben, wie er es für richtig hält. Störend werden doch die „Wattebäuschchenwerfer“, wenn sie sich als Gutmenschen hoch stilisieren und andere Hundehalter vollkommen runter machen. Das fängt schon beim Selbstverständnis an.

Ein gern gesehenes Argument, warum diese Menschen so arbeiten wie sie arbeiten, ist:

Ich lehne Gewalt in jeglicher Form ab und dies tue ich auch bei der Arbeit mit Hunden

Was ist genau Gewalt? Wenn schon ein Leinenimpuls Gewalt ist, muss ich ein gewalttätiger Mensch sein. Dabei setze ich diesen gar nicht ein, um dem Hund willkürlich Schaden zuzufügen. Ich nutze diesen, um ihn durch ein „Zuppeln“ wieder aufmerksam zu bekommen. Nur weil ich jemanden auf die Schulter tippe, bin ich ja auch noch lange nicht gewalttätig. Bezeichnet wird die Arbeit über positive Verstärkung als „gewaltfreier Weg“. Das mag durchaus so sein, aber andere Wege sind auch gewaltfrei. Gewalt ist nicht eine Strafe. Durch diese Äußerung wird aber genau das suggeriert: Andere Wege sind nicht gewaltfrei.

Ein Blick der Bände spricht: Die ungestühme Annäherung des Border Collies missfällt Schnuppe.
Ein Blick der Bände spricht: Die ungestühme Annäherung des Border Collies missfällt Schnuppe.

Dabei beschränkt sich das gewaltfreie Verhalten aber auch nur auf Hunde. Wie kann es sonst sein, dass insbesondere diese Leute sich an Shitstorms (Anmerkung der Redaktion: Der Duden definiert einen Shitstorm als „Sturm der Entrüstung in einem Kommunikationsmedium des Internets, der zum Teil mit beleidigenden Äußerungen einhergeht) beteiligen, die anderen Trainern einfach so die Existenzgrundlage entziehen kann?

Gewaltfrei ist dies nicht mehr. Da fragt man sich doch, ob die Menschen wirklich immer so nett mit ihren Hunden arbeiten, wie sie behaupten. Zumal ich mich doch öfter frage, was für ein Übermensch man sein muss, um immer nur positiv mit seinem Hund zu arbeiten.

Ich habe durchaus auch mal einen schlechten Tag, bei dem ich jeden angrummel der mir zu nahe kommt. Ohne Kaffee morgens bin ich völlig unausstehlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich da die große Ausnahme bin? Natürlich bin ich in diesen Momenten auch mal nicht so nett zu meinen Hunden. Und da sag ich durchaus auch, dass ich ein Verhalten eben nicht wünsche. In so einer Situation suche ich nicht ewig nach dem Moment, den ich verstärken kann.

Selbst wenn ich es mir vornehmen würde – völlig und immer könnte ich so gar nicht arbeiten. Um ehrlich zu sein, denke ich dass es so auch den meisten „Wattebäuschchenwerfer“ geht. Zwischen „Sagen“ und „Handeln“ liegen immer noch große Unterschiede.

Eine offene Gesprächskultur als Grundbedingung

Eine offenere Haltung wäre jedoch genau das, was ich mir an dieser Stelle sehr wünschen würde. Auch wenn hier ein anderer Eindruck entsteht: Ich arbeite möglichst positiv mit meinen Hunden. Ich arbeite auch gerne mit dem Klicker oder einem Markerwort. Sämtliche Kommandos bringe ich grundsätzlich positiv bei. Mein Hund muss nicht hören weil „der das für mich tun soll“. Ich brezel auch keine Leine über seinen Kopf, wenn er mal nicht hört.

In der Hundehaltung ist das wichtigste für mich – Nähe, eine gute Bindung und eine vertrauensvolle Beziehung. Dies schafft man kaum über ein permanentes Meideverhalten. Meine Hunde müssen auch nicht alles können. Ich möchte keinen Hund verbiegen, damit er mir in den Kram passt. Eine stabile und eigene Persönlichkeit ist mir da sehr viel wichtiger. Trotzdem werde ich von den meisten „Wattebäuschchenwerfern“ als jemand aus dem „anderen Lager“ empfunden. Und damit bin ich schon übelsten Beleidigungen und Anfeindungen ausgesetzt gewesen.

Besonders durch diese ablehnende Haltung, wird es auch Trainern verbaut, dazu lernen zu können. Sehr vieles lässt sich tatsächlich über positive Verstärkung, sehr gut in den Griff bekommen. Damit jemand dazu lernt, ist es aber wichtig eine Gesprächskultur zu schaffen, die nicht alles Andere vollkommen ablehnt, was nicht in das eigene Weltbild passt. Der Weg der positiven Verstärkung hat Grenzen. Dies wird nur niemals öffentlich gesagt.

Herrlich unaufgeregt: 3 Hunde an der Leine.
Herrlich unaufgeregt: 3 Hunde an der Leine.

In diesem Sinne erwarte ich einen „Shitstorm“, mit Maß und Ziel. Teilt und redet über diesen Artikeln in anderen Foren, Gruppen, Blogs oder schreibt unten einen Kommentar. Versucht es aber mit einem offenen Austausch und versteckt eure Meinung nicht in Heimlichkeit.

Mir bleibt die Hoffnung, dass so manch verunsicherter Hundehalter wieder seine eigene Haltung entdeckt, auf seinen Hund achtet und auf sein Bauchgefühl hört.

Das ist doch das Wichtigste: Die eigene Authentizität, die man auch gegenüber seinem Hund so zeigen kann. Ich bin mir sicher, dass viele Probleme sich schon allein dadurch beheben lassen.

Autorin: Nina Dany

[box]This article is also available in English. Read now![/box]

333 Kommentare

  1. HiLo,

    Danke für diesen wunderbaren Artikel. Er beschreibt genau das, was ich auch denke und so nicht in Worte schreiben konnte. Ich bin selber Hundehalter und Trainer und wurde auch mit den neuen Lehrnmethodik ausgebildet.

    Natürlich habe ich mir nach der Ausbildung auch überlegt, wie soll ich es nur mit positiv Belohnen und negativ Strafen?

    Das geht zuhause recht gut, wenn man Tricks oder Grundgehorsam beibringt. Klappt wunderbar.

    Doch dann kommt man an die Schafherde mit dem Border Collie :-) Ok sobald er sein Gebiss wieder loslässt vom Schaf belohne ich das, hab ja noch 9 andere Schafe danach, oder ich strafe in negativ und nehme die Belohnung weg (10 Schafe in den Stall verfrachten, warten und dann neu anfangen.

    Beide Varianten finde ich nicht so toll. Beim einen fehlen mir dann die Schafe und beim anderen dauert das Training viiiiiel zu lange.

    Da finde ich die „Gewalt“ Variante besser. Mein Hund bekam einmal einen Knebel zugeworfen zwischen die Beine als es ein Schaf packen wollte, ja es tat im weh, doch seither packt er kein Schaf mehr.
    Hat sich das gelohnt?
    Ich finde ja, einmal bisschen Schmerz, dafür kann man die erstlich Zeit nutzen um mit der Hütehund Ausbildung anzufangen ohne Angst um die Schafe zu haben.

    Aber Hütehund ist ja eh was gaaanz anderes und nicht zu vergleichen hört man dann immer.

    Darum auch ich finde man sollte beide Lager akzeptieren und es nicht übertreiben. JEder Hundehalter muss eh schon einen Weg finden, wie er mit seinem Hund am besten klar kommt und in Ausbilden kann. Dabei ist es nicht Förderlich, wenn man mit seiner Erziehung als Tierquäler abgestempelt wird, wenn man mal an der Leine Zupft.

    In dem Sinne, danke nochmals für den Artikel.

    Gruss Roger

    • Tut mir leid, aber deine Ausbildung war scheinbar nicht besonders gut oder aber du bindest uns einen Bären auf und bist kein Trainer.

      Wärest du einer, der mit der „neuen Lehrmethodik ausgebildet“ wurde, käme keinesfalls dieses Beispiel:

      „Doch dann kommt man an die Schafherde mit dem Border Collie :-) Ok sobald er sein Gebiss wieder loslässt vom Schaf belohne ich das, hab ja noch 9 andere Schafe danach, oder ich strafe in negativ und nehme die Belohnung weg (10 Schafe in den Stall verfrachten, warten und dann neu anfangen.“

      Man sichert den Hund, sodass er keine Schafe packen kann. Das geht über Schleppleinen sehr gut. So kann er die Schafe nicht erreichen.
      Dann kannst du deine positiv bestärkenden Techniken einsetzen, die du durch deine Ausbildung sicherlich kennst ;)

      • Hallo Tanja,

        Danke, du spricht meine Gedanken aus. Gewalt fängt da an, wo Wissen aufhört. Nicht immer ist der schnellere Weg der bessere. Schön wenn das schnell funktioniert; die Frage ist nur, was man dabei beim Hund an eventuellen Spätfolgen verursacht. Nur mit Wattebäuschen werfen funktioniert nicht, das ist klar, aber das sollte der absolute Ausnahmefall bleiben. Das obige Beispiel zeigt, wie man es nicht machen sollte !!!

      • Daran sieht man leider, dass du keinerlei Ahnung hast von Hütearbeit. Abgesehen davon, dass die Schleppe den Schafen die Beine brechen kann. Man ist im fortgeschrittenen Training weit weg vom Hund und da muss man schon sehr hechten um auf eine Schleppe treten zu können (wenn der Hund hetzt, kommt man eh nicht hinterher). Es wäre schön, wenn du deine Kommentare auf das beschränken würdest, von dem du auch etwas weißt. Von Hütearbeit dürftest du (sry) keine Ahnung haben. Wenn der Hund 100m von dir entfernt ist und dann plötzlich den Mut hat, reinzubeißen-was würdest du tun? Ganz abgesehen davon dass das Beißen auch mal angemessen sein kann (der Mythos dass Border NIE die Schafe packen stimmt nicht). Hast du auch nur den Hauch einer Ahnung wann der Hund damit anfängt und wie die Situation an den Schafen ist? Solange du das nicht weißt: Lass den Leuten ihre Erfahrung und ihr Wissen. Da haben sie dir einfach etwas voraus. ;)

        • ich kann nina nur recht geben . wenn man von der hütearbeit mit hunden keine ahnung hat sollte man sich mit komentaren zurückhalten . die hunde kann man nicht nur mit leckerlie und dudu sagen ausbilden .
          hunde brauchen lob genauso wie tadel ,der mit unterr auch mal energischer ausfallen muß . da die hunde an der herde arbeiten und da nicht nur auf wiesen sondern auch ,mittlerweile zwar seltener im straßenverkehr . wer nicht weiß wie die hütehunde in deutschland arbeiten , sollte vielleicht mal zu einem leistungshüten gehen und sich das ansehen was die können müssen . man muß ein gesundes maaß an lob und strafe dafür verwenden ,mit heititei kommt man da nicht weit, zumal die hunde wenn sie voll ausgebildet sind diese arbeiten wie das wehren zb selbsständig verrichten müssen und man sich vollständig verlassen können muß, da man im idealfall schon wieder den nächsten hund in der ausbildung hat und der die meiste aufmerksamkeit brauch .man nicht kann nicht ständig auf den anderen achten . und mit vernünftiger strenge hat man einen guten hütehund der einem auch nicht übel nimmt wenn er mal ne strafe bekommt . diese liebe antiautoritäre erziehung macht aus den hunden nichts anderes als unberechenbare raubtiere die nicht wissen wo ihre grenzen sind . dazu dann die sprüche mancher halter ich würde für meinen hund die hand ins feuerlegen ,das sind dann die hunde die auch zubeissen ,weil herrchen glaubt ja nicht das es ein raubtier ist das nicht immer zu berechnen ist und auch mal rein instinktiv reagiert.

    • Hallo Roger,

      es ist spannend dass du auch grade die Hüteausbildung anfängst. Auch ich bin mit meinem älteren Border nun seit geraumer Zeit an den Schafen. Und wenn der Hund die Schafe packt oder jagt, MUSS man etwas tun. Die Tierliebe darf nicht beim eigenen Hund aufhören und da muss man dem Hund auch zeigen, dass etwas nicht geht (plötzlich können die auch sehr manierlich arbeiten, wenn man das tut). Natürlich muss man auch da aufpassen, denn Druck kann wieder Spannung erzeugen und der Hund kann umso mehr in die Schafe gehen. Da braucht man einen guten Trainer der Einem hilft. Ich war nun bei mehreren Trainern und auch ich konnte gut sehen, dass man bei der Hütearbeit auch mal sagen muss, dass der Hund etwas zu unterlassen hat. Das Hüten ist selbstbestätigend-lenkt man es nicht in ordentliche Bahnen, wird es zur Qual für die Schafe. Und man hütet ja nicht zur Bespaßung des Hundes, sondern es geht darum einen wertvollen Arbeiter für das Vieh zu erhalten. Und das Vieh ist da immer an oberster Stelle.

      Vielen Dank für deinen Kommentar. Besonders auch aus der „Hütefraktion“. Vllt sieht man sich ja mal auf einem Seminar oder Trial.

      LG Nina

      • HiLo,

        „Das Vieh ist an oberster Stelle“

        Genaus das ist so, so hart wie es tönt, aber die Schafe ist sozusagen das Wertgut das es zu beschützen gilt. Der Hütehund ist „das Werkzeug“ dazu. Das muss man sich als Hundehalter auch bewusst sein, dass die Schafe Vorrang haben.

        Allgemein lese und höre ich sehr gerne Hundeerziehungs artikel. Man kann dadurch seinen Horizont erweitern, und sich dann dies und jenes rauspicken.

        Schlussendlich ist ein Team ein Unikat. So ein Team gibts nur einmal auf der Welt. Somit ist auch die Ausbildung von einem Team sehr individuell. Denn auch die Ziele jedes Teams sind verschieden. Ausbildungart muss nicht immer schwarz oder weiss sein, warum kann sie nicht auch „bunt“ sein?

        Schlussendlich muss es fürs Team passen und Spass machen.

    • So einen Knebel sollte ich wohl mitführen in Zukunft. Manchmal rastet sie einfach aus wenn sie einen anderen Hund plötzlich in der Nähe sieht. Nichts half bis jetzt. Auch kleine Steine wirkten da nicht, sie „runterzuholen“, ich schoss aber auch nie fest. Sonst ist sie ein lieber Hund.
      Ich werds mal testen. Falls wer eine andere Idee hat, wie man einen Hund der grad durchdreht indem er bellt und gegen die Leine hüpft und nichts mehr „sieht“, dieses Verhalten austreiben kann, bitte posten.

      • Bitte nicht einfach einen Knebel vor die Füße werfen. Der Hund hat an den Schafen seine Motivation immer vor Augen – der will sie jagen und da muss man den Hund auch mal sehr deutlich stoppen um ihn zur Mitarbeit zu bringen, weil die Schafe oberste Priorität haben. Der Hund kann nach der Strafe sofort das Alternativverhalten zeigen – er kommt gar nicht erst in Meideverhalten oder Ähnliches. Der normale Spaziergang ist damit nur bedingt vergleichbar. Es ist zuerst die Frage wann genau dein Hund ausrastet (was für Situationen sind das genau?) und warum er das tut. Außerdem was du bisher dagegen getan hast (hast du Steine auf den Hund geworfen? Zwischen die Beine geworfen? Wie muss man sich das vorstellen?). Manchmal muss der Hund auch die Aufgabe des Vertreibens übernehmen, weil der Halter es aus seiner Sicht nicht tut. Nicht jeder Hund wünscht immer Hundekontakt. Zwingt man ihm diesen auf, kann es auch zu Aggressionen führen. Du kannst dich gerne mal bei uns im Forum anmelden und das Problem ausführlich schildern. Eine Kommentarfunktion eignet sich für so etwas nicht so gut. :)

  2. ohohhh, tja liebe Autorin Nina, ich stimme mit den letzten beiden Absätzen deines Artikels grundsätzlich überein. In einem widerspreche ich dir jedoch gewaltig.Wenn ich durch meinen letzten Hund eines im Umgang mit ihm (und auch mit Menschen) habe lernen dürfen, dann ist das in der eigenen, stabilen Mitte zu sein.Souverän zu sein bedeutet in keinster Weise, zu keinem Zeitpunkt eigene schlechte Launen, Unzulänglichkeiten am Hund auszulassen.No way ! Geh doch mal an einem deiner *Grummel-Tage* mit deinem Hund durch ein offenes, grosses Rudel.Der Spiegel erfolgt sofort.Viel Glück !!!

    lg
    Ela

    P.S. die Kommentare habe ich mir gespart.Ich habe meine eigene Meinung

    • Danke für dein Feedback. Wenn ich einen „grummel-Tag“ habe, mache ich nichts besonderes mit den Hunden. Ich suche keine Konfrontationen und mache auch nichts im Training. Meine Hunde spiegeln meine Laune sehr gut-das weiß ich und das vermeide ich. Nicht nur die Hunde haben mal einen schlechten Tag-auch ich und das gestehe ich mir zu. Es ging im Artikel darum, dass es Leute gibt die behaupten dass sie so etwas nicht hätten. Ich kann es mir ehrlich gesagt kaum vorstellen. Und auch wenn ich die Situationen draußen vermeide-meine Grummeligkeit bekommen die Hunde drinnen gut mit. Nun kennen die das-die schlafen in der Zeit und kümmern sich nicht um mich. Bis auf die Katzen kommt mir auch vor meinem Kaffee keiner in die Quere. Ich bin kein fehlerfreier Mensch-mich nervt es nur, wenn andere Leute sagen, dass sie keinerlei Fehler haben. Ich gestehe mir das zu und setze auf die Anpassungsfähigkeit meiner Hunde. Wir kommen so sehr gut miteinander aus.

  3. Ich bin erstaunt über dieses Schubladen- denken, was ich hier viel lese.
    Wer positiv arbeitet und mit Belohnung, ist also gleich ein Wattebauschwerfer? Mir fehlt komplett, naja fast, die verhaltensbiologische Begründung.
    Hunde sind nicht launisch sondern reagieren instinktiv und auf Grund von Erlerntem, sie lernen durch Erfahrungen. Sie können aber auch aus gesundheitlichen Gründen durchaus aggressiv werden, was hier völlig unerwähnt bleibt. Da steht hier bei den Kommentaren, ein Hund brauche keine Kleidung.

    Hier leben Hunde aus warmen südlichen Ländern, welche kein Unterfell haben, es gibt auch alte oder kranke Hunde, welche Kälte nicht ertragen. Denen kann ein Mantel im Winter sehr helfen.

    Hunde mit Schilddrüsenunterfunktion haben erwiesener Maßen oft ein Aggressionsproblem, da helfen weder Wattebauschwerfen noch Leinenrucks oder gar Würger. Sondern eine entsprechende Behandlung.

    Wohl kaum einer würde auf die Idee kommen, mit Löwen, Delphinen oder Affen so zu trainieren, wie manche mit ihren Hunden. Ich höre so oft, dass HUND das können MUSS, weil er ja Hund ist.
    Ohne das er es vorher vernünftig lernen durfte. Und das Lernen sollte sich schon speziell nach dem Hund richten, jeder Hund ist anders.

    Ich halte es für fatal, hier so dermaßen zu verallgemeinern. Mir reicht ein Blick in die überfüllten Tierheime und auf oft sehr gestresste Tiere, welche sich oft nur noch mit Aggression wehren konnten.

    Gewalt ist keine Lösung, aber auch ein sehr weit definierbarer Begriff.
    Halte ich einen Hund an der Leine fest, damit er nicht vor ein Auto rennt, halte ich ihn ja genau genommen gewaltsam zurück. Aber hier geht Sicherheit vor.
    Ihm aber mit knuffen in die Seite, Wasserflaschen oder gar Tacker davon abzubringen, heißt schon, er lernt durch Gewalt nur das Meiden, was bei manchen Hunden aber gewaltig nach hinten losgeht.
    Hunde sind sehr intelligent, sie lernen durchaus auch positiv, das Wissen über Verhaltens- und Trainingsmethoden muss sich der Mensch aber schon aneignen.

    Mich hätte also mehr interessiert, wie die Aurorin denn ganz konkret im Umgang mit Hunden arbeiten würde. Nicht das sie pauschal eine Wattebauschwerfer- Fraktion in einen Topf haut, sondern schon spezieller wird, wie ihr eigener Umgang bei der Erziehung ihrer Hunde aussieht.

    Aber hier gehts weniger um die Hunde, sondern wer von welcher Fraktion recht hat, schade.

    • Wenn Hunde ein Schilddrüsenproblem haben, gehören Sie zum Arzt. Da hilft kein ander Leine reißen.

      Was Nina betrifft, welche Studie genau belegt, das Teletaktausbildung, Stachelwürger dem Hund weniger Stress machen? Leider keine Angaben! Oder ist es die von Münchhausen? Ich empfand den ganzen Artikel als ziemlich schwafelig und dachte, was will uns die Canis-Absolventin damit sagen? Ich gehöre nicht zu den Canis-Jüngern und werde es auch nie. Ob ich nun ein Wattebauschwerfer in deren Augen bin, ist mir ehrlich gesagt wurscht. Aber die Mindestanforderungen, die das Tierschutzgesetz stellt, sollten wenigstens erfüllt werden. Und ein Blechnapf gehört da gar nichts zu. Hirnlose Gewalt und Brutalität zu verurteilen, bedarf es deutlicher Worte. Oder wurde mit dem Blechnapf Winke, Winke in die Luft gemacht. Nein, ein Hund wurde provoziert, gefesselt und mit einem Blechnapf an den Kopf geschlagen. Genau das ist Shit! Es ist das Allerletzte.

    • @ Guste ein wasserspritzer auf den hund oder ein sog. knuff in die seite ist also gewalt? versteh ich das richtig?? Und mit knuff meine ich an dieser stelle übrigens NICHT einen beherzten tritt in die rippen oder bauchgegend…

      • Ja, definitiv. Es dient dazu ein Verhalten durch Gewalt zu unterbrechen. Durch diese „Knuffe“ ist mein Tierschutzhund zum Beißer geworden. So toll konnte er das nicht gefunden haben…

        • Hallo Tanja,
          Es geht nicht alleine um knuffe.

          In der natur ist der rudelführer ausgeglichen,souverän,ruhig und bestimmt. Sendet halt die richtige Energie.

          Ein hund/wolf der jetzt ängstlich,aggressiv,verunsichert ect. Ist. Könnte niemals ein guter rudelführer sein. Somit kann er auch nicht korrigieren. Denn in der Tierwelt ist das alles schwache Energie.

          Und Hunde nehmen korrekturen nur von ruhig bestimmten Menschen an.

          In der Welt der Hunde und Wölfe,hast du schon mal gesehen wie die sich unter einander zurechtweisen?

          Die benutzen schnauze als Berührung. Sie geben nen nackentouch (knuff)
          Oder setzen sogar ihr gebiss ein. Sie beißen,aber nicht blutig.

          Und diese Korrektur nehmen Sie nur von souveränen rudelführern und ranghöreren an.

          Was ich dir damit erklären will,der jenige der das mit deinem schnuffel gemacht hat,hat es falsch gemacht.

          Entweder War die Energie falsch: unsicher,emotional,aggressiv,nervös ect. Halt schwache Energie für den hund.

          Oder der jenige hat ihm/ihr weh getan.

          Denn auch in der Tierwelt gibt es keine Bestrafung.
          Sie korrigieren sich gegenseitig. ;)

          LG

          • Dann erkläre mir mal, wieso Frau Nowak oder Herr Millan (von dem du diese Annahmen hast, denn mir kommen diese Erklärungsversuche bekannt vor) dann Hunde als „dominant“ betiteln, wenn sie versuchen die Rudelführerschaft zu übernehmen. Ich meine, die sind weder ruhig noch souverän. Aber sie sind ja die Rudelführer und man muss den Menschen nur zeigen, wie es geht. Das ist schon ganz schön widersprüchlich.

            Mal davon abgesehen, dass in einer natürlichen Wolfsfamilie automatisch die Elterntiere die Führung innehaben und vom Nachwuchs respektiert werden – ganz ohne ständige Zurechtweisung.

            Auch bei Hunden ist das nicht viel anders, außer dass sie keien Rudel in diesem Sinne blden und viel öfter mit fremden Hunden kommunizieren müssen. Ja, da gibt es die Stüber, allerdings kommunzieren Hunde sehr viel feiner als der Mensch es je könnte. Da ist auch die Energie ganz gleich: Ein nervöser Hund darf sich ebenso verteidigen, wie ein ruhiger. Im Normallfall wird das vom Gegenüber auch akzeptiert.
            Hunde weisen sich nicht zurecht im Sinne einer generalisierten Vehraltensänderung. Sie sagen einfach, „Das möchte ich nicht!“, in dieser Situation, alleine auf diesen Hund bezogen. Besagter Hudn wird aber sein allgemeines Verhalten dadurch nicht ändern. Erst wenn er von überall die gleiche Erfahrung gemacht hat, ist dies möglich.

            Und der Trainer war ruhig udn gelassen. Das ist weder ein Anfänger, noch fehlt das nötige Prestige.

            Übrigens sind auch ruhige Hunde durchaus bisweilen aggressiv.

    • Hallo Guste,

      danke für deinen Kommentar. Auch ich finde es schade, dass sich gegenseitig nur beschossen wird. Eigentlich geht es im Artikel ja darum: Eine Gesprächskultur zu entwickeln bei der alle Parteien lernen können.

      Wie ich mit meinen Hunden arbeite, wäre wohl zu weit gefasst. Es ist eigentlich auch egal, da ich finde dass jeder mit seinem Hund so arbeiten kann wie er möchte (wie gesagt: solange ich keinen sehe der auf seinen Hund eindrischt). Ich suche mir das raus was für uns passt. Manches übernehme ich, Anderes verwerfe ich. Ich suche eher den Mittelweg und bin dabei aber eher positiv als „aversiv“. Niemals würde Tacker oder Stachler an meine Hunde kommen. Da gibt es für uns andere Möglichkeiten.

      Es gibt eigentlich kein „Recht haben“ in der Erziehung. Es gibt nur verschiedene Blickwinkel.

    • Er lernt also nur durch Gewalt das meiden ? Soso, dann hätte ich mal eine Frage: was denkst Du, geht in einem Hund vor, der zum dritten Mal seine Nase an einen Weidezaun hält ? Er wird lernen, diesen Zaun zu meiden und natürlich kann man ihm das hinauslaufen auf die Strasse nicht abgewöhnen, indem man ihn dreimal vor ein Auto laufen lässt. Nach hinten losgehen tut es übrigens nur, wenn er die „Gewalt“ mit Dir verknüpfen kann. Natürlich soll man nicht reissen wie ein Depp, ich bevorzuge übrigens den „Stupser“ mit einem oder zwei Finger, bleibe dabei betont gelassen.

  4. Ein sehr gut geschriebener Artikel, der mir aus der Seele spricht! (Obwohl ich eine Frau bin ;))

  5. Also ich bin ziemlich erstaunt/erschrocken wie das positive Verstärken einfach lächerlich gemacht wird. Ich hab mehrere Wochen lang versucht meinen Hund durch nassspritzen vom rumpöbeln abzuhalten – es hat 0,0 gebracht!!! Es hat ihn überhaupt nicht beeindruckt und ich hab wirklich nichts falsch gemacht (gutes Timing usw.). Dann hab ich’s mit positiver Verstärkung versucht und es klappt viiieel besser!!!

    1. Hunde und Kinder zu vergleichen – naja… Kindern kann man erklären warum sie was nicht machen sollen, wäre schön, wenn das bei Hunden auch klappen würde.

    2. Zur Konditionierung: Mag sein, dass das alles schon ‚alt‘ ist, aber altes ist ja nicht unbedingt schlecht. Und wenn man’s genau nimmt, werden selbst wir Menschen in vielen Situationen konditioniert (z.B. Werbung).

    3. Ich’s schlecht recherchiert – z.B. beim Thema Aggression: Die ‚Wattebauschwerfer‘ haben definitiv nicht nur eine Begründung zur Ursache, es kann tausend Ursachen haben (wie ‚Guste‘ schon sagte).

    4.“Oder man denke an die Studie, bei der man heraus gefunden hat, dass ein Hund, der über Teletak und Stachelhalsband ein Abbruchsignal lernt, weniger Stress hat, als ein Hund der es nur positiv aufgebaut bekommen hat.“

    Das liest sich so als wäre das war Cesar Milan macht ja völlig ok?!?
    Das hat dem ganzen noch die Krone aufgesetzt und ist doch wirklich mal Schwachsinn. Außerdem: Welche Studie? Kenn ich nicht, die möchte ich bitte mal lesen.

    Generell habe ich glaube ich oft nur ‚die Studie‘ gelesen. Hat ‚die Studie‘ vielleicht enen Namen, von wem ist sie (ok, das stand oft dabei) und von wann ist sie?

    Aber jetzt höre ich am besten auf…;)

    • Tach Namensvetterin,
      0. Jeder Hund ist anders und muss daher auch anders behandelt /trainiert werden (steht übrigens auch im Text). Es steckt ja oft eine andere Motivation hinter ähnlichem Verhalten, daher muss eine Vehaltensänderung dann auch anders angegangen werden.
      1. Hund und Kind sind manchmal ähnlicher als man denkt.
      2. Nur weil Konditionierung wissenschaftlich klingt, sollte man sich nicht immer nur darauf berufen, egal ob alt oder neu.
      3. Wird Aggression etwa nicht von Vertretern der „heilen postitiven Welt“ als grundsätzlich böse hingestellt obwohl sie auch positive und sinnvolle Seiten hat?
      4. Mal abgesehen von seinen „Würgetechniken“ mit den dünnen Leinen, die echt nicht sein müssen, frage ich mich was an CM so schlimm sein soll. Er scheint auf jedenfall mehr Ahnung von Hunden zu haben als „Wattebäuschchenwerferin“ Stillwell, die man bitte aus dem TV verbannen sollte. Dass da bisher noch nichts schlimmeres passiert ist…

      • Julia (2).

        0. Dessen sind wir uns bewusst, deswegen gibt es innerhalb der gewaltfreien Erziehung so viele verschiedene Ansätze und Vorgehensweise, dass für jeden etwas dabei ist :)
        Das einzige, das diesen ganzen Methoden gemein ist: Sie sind gewalt/zwangsfrei, soweit das menschlich machbar ist. Jede positive Strafe kann vermieden werden, zumindests ie vorsätzlich anzuwenden
        1. Tatsächlich ist die Lerntheorie für alle Säugetiere gültig. Auch Kinder lernen toll über positive Bestärkung. Allerdings kommen beim Kind ganz andere Faktoren dazu
        2. Konditionierung ist nichts anderes als Lernen. Jeder, egal welche Methode er wählt, konditioniert. Ob er es will oder ob er sich dessen bewusst ist, spielt keinerelei Rolle
        3. Ich weiß nicht, woher du das hast. Aggression selbst ist weder positiv noch negativ. Ich persönlich kenne viele Wattebauschwerfer und habe das von noch keinem gehört.
        4. Das Abwerten einer Trainerin macht den anderen noch lange nicht besser. An Millan ist seine Zwingen, seine Gewalt, sein Einschüchtern, seine Dominanzerklärungen, sein Rudelführergedöns, sein Reizüberfluten und noch viel mehr schlecht…

        • Nun: Ich bin kein Milan-Freund. Es ist fast schon erheiternd zu sehen wie mein Artikel mit irgendwelchen Trainern in Verbindung gebracht wird, mit denen ich gar nichts am Hut habe.

          Konditionierung ist NICHT Lernen! Es ist EINE Lerntheorie von vielen! Das wird leider komplett übersehen. Und es gibt neue wissenschaftliche Erkenntnisse (auf die sich ja so gerne berufen wird) die völlig andere Lernformen in den Mittelpunkt rücken. Schade dass darauf nie eingegangen wird.

    • Und ich sage es noch einmal – finde schade, dass der Artikel diesbezüglich nicht berichtigt wird.

      Die Studie ist falsch zitiert worden. Das Abbruchsignal ist über negative Strafe aufgebaut worden.

      • Ich sag nur: Leseverständnis. :) Der Hinweis auf Studien die Gegenteiligen behaupten, als das was propagiert wird, fehlt einfach. Es wird nicht drüber geredet. Das stört mich. Dass ich die Studie selber mangelhaft finde, habe ich ja erwähnt (und hier sind wir wieder beim Leseverständnis).

  6. [Als Spam markiert von Antispam Bee | Spamgrund: Server IP]
    Man muss nur mal genau beobachten wie Hunde untereinander koomunizieren und sich reglementieren. Wenn der ältere, ranghöhere Rüde dem Jungspung die Meinung geigt.
    Hat schon mal jemand einen Hund mit erhobenen Zeigefinger gesehen?
    Hat jemand schon mal einen Hund diskutieren sehen?
    Leider neigen die mehrheitlichen Hundehalter dazu, sich ihre Hunde „schön zu reden „.
    Soviele unerzogene, nicht sozialisierte Hunde wie heute gab es noch nie !!!
    Neueste Erkenntnisse, daß ich nicht lache!
    Der Hund, wie groß auch immer, Rasse oder Mischling, ist und bleibt ein Raubtier, Fleischfresser, Beutegreifer und, last but not least, ein Rudeltier.
    Und bei jedem Rudelebewesen gelten Hierarchien, zu gut Deutsch :
    Der Chef hat recht.Punkt !
    Wer diese Realität verneint, sollte keinen Hund halten…dürfen.
    Mit tralala wurde und wird kein Hund gehorsam.
    Und nur der gehorsame Hund kann alle Freiheiten genießen !!!
    Ich habe zwei große Jagdhunde, Rehe, Hasen, andere Hunde kein Thema.
    Ich kann sie ÜBERALL mit hin nehmen, überall laufen lassen.
    Warum?
    Weil ich hier der Chef bin und meine Hunde das Fußvolk.
    Ganz einfach.
    Und beide sind glücklich, ich kann es sagen, mit 30 Jahren Hunderfahrung und selbstständiger Hundetrainer.

    • Hier wird ja nur sachlich diskutiert, darum mal die Frage: Wem nützt die Diskussion um gewaltfreie Erziehung? Den Hunden? HAN hat Recht, wenn er sagt, dass Hunde ziemlich rabiat miteinander umgehen. Wer seinen Hund gewaltfrei erziehen will, tut das nicht für seinen Hund, sondern weil er ein guter Mensch sein will. Für sich also.

      Wer Mobilität für sich und für den Güterverkehr in Anspruch nimmt, nimmt in Kauf, dass dadurch viele Tiere getötet und verletzt werden und der Lebensraum von noch mehr zerstört wird, die dann elend verenden.

      Wer Müll produziert, nimmt in Kauf, dass der Lebensraum von vielen Meeeresbewohnern zerstört wird und die dann elend verenden.

      • „Wer seinen Hund gewaltfrei erziehen will, tut das nicht für seinen Hund, sondern weil er ein guter Mensch sein will. Für sich also“

        Danke-das ist auch das, was ich in meinem Artikel ausdrücken wollte.

  7. Meiner Meinung nach ein oberflächliger Artikel, bei dem der Autor nicht verstanden hat, worüber er eigentlich schreibt. Bitte beim nächsten Mal gründlicher recherchieren, einige Dinge stimmen einfach nicht, wie sie dargestellt werden. Es gibt z.B. tatsächlich unzählige Erfolgsberichte von uns „Wattebauschwerfern“, man muss sie nur suchen :-)

    • Und diesen Berichten soll ich vorbehaltslos glauben ? Sorry, ich kenne Trainerinnen, die Hunde haben, welche es nicht mit anderen „können“. Traurig aber wahr

  8. Also ich oute mich als „Schlaegerin“ …. Habe einen 5monate alten agressieven Malinoisrueden uebernommen, der alles was sich bewegte Angegriffen hat inklusieve meiner Wenigkeit . Da war mit positief nix zu machen …. Wenn er mich gebissen hat GAB es eine Ohrfeige …. Wenn er auf Fahrradfahrer Kinder Auto’s UND Passanten los wollte ging mir die Sicherheit der anderen vor und es gab richtig Stunk …. Heute geht er offen mit mir durch die Fussgaengerzone und es werden nur noch andere Hunde angemeckert ( der Herr ist im besten Flegelalter mit seinen 10 Monaten ) wir haben eine super Bindung und er weiß beissen ist ein noway ;).. Heette uebrigens niemals gedacht das ich ein Tier schlagen koennte, aber nach gebrochenen Fingern , offenen Bisswunden und handtellergrossen blauen Flecken… Dann redet man anders

  9. Vielen Dank für diesen Beitrag! Ich hab mich wirklich sehr amüsiert und finde nun endlich mal kräftige Argumente wenn ich mal wieder in Diskussionen mit dieser “ die neumodische Hundeerziehung ist eh besser weil Studien blaaablaaaaaa“ Gruppe ausgesetzt bin.

  10. Hallo und erstmal vielen Dank für diesen Artikel! Ich habe ihn ganz ungezwungen gelesen und er spricht mir doch sehr aus der Seele! Deshalb Danke für diese Zeilen!
    Ich würde mir wünschen, dass er einfach mal nur zum Nachdenken anregt … lesen…drüber nachdenken…sich mal selbst wieder reflektieren und gut! Warum muss sofort eine Beurteilung, Wertung erfolgen.
    Mich nervt es langsam wirklich an (…muss mal wieder ordentlich auf die Kacke hauen mit meinen Mädels ;)…) das sofort bestimmt wird ob das nun gut oder schlecht ist. In der Erziehung ob nun bei Menschen oder anderen Säugetieren gibt es nunmal viele Wege die zum Ziel führen. Es gibt keinen goldenen Weg, kein Wunderwerk, keine einzige Maßnahme…das wird es wohl auch nicht geben. Man kann sich belesen, Seminare besuchen, Trainings absolvieren, wird Menschen finden zu denen man einen besonderen Draht findet und die einem tatsächlich in dem ein oder anderen Beziehungsproblem seines vierbeinigen Freundes beratend und helfend zur Seite steht.
    Ansonsten kann ich für die Artikelsuchenden nur empfehlen Suchmaschine im Internet: Cortisol, Streß, Hund, Strom…wer suchet der findet auch ;) (Dissertation TiHo)

    Entspannte Grüße
    Lina

    • Aber das ist das, was irgendwie in der Wahrnehmung untergeht – auch in diesem Arikel.

      Die Werkzeuge der positiven Bestärkung sind nicht nur „ein Weg“. Gewaltfreie Erziehung ist zwar sicherlich der „goldene Weg“, aber die Methoden sind ganz vielfältig. Das einzige, das sie gemein haben ist: ohne Zwang/Gewalt

    • Danke Lina-auch ich hoffe er regt zum Nachdenken an. Ich wollte meinen Mund nicht weiter halten. Es gibt viele Wege nach Rom und das ist auch gut so. An einer Methodik sich festzuhalten, ist zu kurz gedacht und wird dem komplexen Wesen „Hund“ einfach nicht gerecht. Viel Spaß beim diskutieren. ;)

  11. „Jeder kann es, jeder tut es – und dennoch wissen die Wenigsten, wie es eigentlich funktioniert: das Lernen.“
    Seit Jahren beschäftigt sich die Wissenschaft damit, wie Menschen und Tiere lernen und welche Zusammenhänge zwischen den Prozessen des Gehirns, der Wahrnehmung und schließlich dem Verarbeiten und Memorieren von Informationen bestehen. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Theorien weiterentwickelt, man kann sie unter dem Begriff Lernpsychologie zusammenfassen.
    Ihr könnt jetzt die Erkenntnisse der Lernpsychologie – die Lerntheorien ignorieren, verdrängen, leugnen…sie sind trotzdem da.
    Auch wenn man die Gesetze der Schwerkraft nicht versteht, sie nicht anwenden kann, sie leugnet… und trotzdem gibt es sie und sie wirkt 24h, jeden Tag.
    Wenn man die Lernpsychologie versteht und sie anwenden kann, kann man das, was so oder so geschieht geschickter für sein Training nutzen, dann weiß man wie man im Flieger Schwerelosigkeit erzeugen kann.
    Ja und übrigens die Erde ist rund!

    • Hallo Lissy,
      kannst Du mir wissenschaftliche Literatur zur Lernpsychologie von Hunden empfehlen? Die Übertragung lernpsychologischer Erkenntnisse bei Menschen dürfte ja wohl wegen der sehr ungleichen Voraussetzungen nicht in Frage kommen.

      • Viele lernpsychologischen Experimente kommen aus dem Tierreich und wurden aus dem Menschen übertragen. Je nachdem von was wir reden, ist eine Übertragung auch möglich. Es ist halt die Frage inwiefern das wertfrei geschieht…

        • Zu den lernpsychologischen Experimenten aus dem Tierreich: Genau die Übertragung dieser auf das Menschenreich hat dazu geführt, dass aktuell in der Psychologie hauptsächlich die Verhaltenstherapie favorisiert und die analytische Tiefenpsychologie geradezu „verfemt“ wird. Sowohl die menschliche als auch die tierische Psyche sind immer noch zum großen Teil nicht einsehbare „black boxes“. Leider vernachlässigt die Verhaltenstherapie die Beziehung und die Beziehungserfahrungen von Menschen/Tieren, sozusagen das darunterliegende Gefühlsleben miteinander. Und die Aktivität unserer/tierischer Spiegelneuronen. So schnell, wie diese arbeiten, kann niemand Verhalten steuern/modifizieren. Wenn ich dem Hund gegenüber nicht authentisch bin, kann ich konditionieren, bis der Arzt kommt. Ist bei Kindern auch so. Ich kann als Lerntherapeutin behaupten, das Kind mache seine Sache super u. das im 2-Sekunden-Takt, kann so tun, als sei ich meiner Sache 100% sicher dem Hund gegenüber. Wenn mein Gefühl ein anderes ist, wird mein tierisches/menschliches Gegenüber dieses SOFORT bemerken. Lernpsychologische Erkenntnisse nutze ich bei meiner Arbeit nur am Rande, obwohl ich als Lerntherapeutin arbeite. Ich weiß, dass Lernen nur funktioniert, wenn die Beziehung passt. Daran muss m.E. zuerst gearbeitet werden, das geht nicht über z.B. operantes Konditionieren. Unsere Katze z.B. „hört“ aufs Wort, das bedeutet, sie lässt alles stehen und liegen um uns zu folgen, rennt mitten im Mausen durch drei Gärten. Zu fressen hat sie dafür noch nie bekommen. Sie liebt uns einfach und wir sie. Brauchten wir nicht erziehen. Den Hund auch nicht. Wenn ich nicht will, dass sie vorläuft, dann tut sie’s auch nicht. Weil ich es ihr verbal und non-verbal deutlich mache OHNE dafür in einer Hundeschule gewesen zu sein und zig Bücher über Hundeverhalten gelesen zu haben. Sie läuft eben selbstverständlich in der Familie mit. So wie Katze, so wie Kinder. Ich sehe viele Parallelen zur Pädagogik: genau wie die Kinder heute werden Hunde zu äußerst wichtigen Projekten, die gelingen müssen. Die Beziehung, das Miteinander geht verloren. Fatal für die Tiere, fatal für die Menschenkinder, denn wir sind soziale Wesen. Was mir auch noch aufgefallen ist: Wenn in den letzten Jahren die Leckerli-Clicker- positiv-verstärken-Hundeerziehung so erfolgreich war, warum begegnen wir auf dem Spaziergang ständig kläffenden, ziehenden, nervenden, springenden Hunden und ihren überforderten Besitzern? Während meine total traumatisierte mediterrane Straßenhündin totencool ihrer Wege geht- und zwar keineswegs eingeschüchtert, nur um Mutmaßungen vorzugreifen. Waren die wirklich alle nicht in Hundeschulen? Doch, waren sie. Und so lassen sie sich durch den Wald zerren. Oder der Hund starrt wie blöd an Frauchens Mantel hoch, kilometerlang, an jeder Ampel, weil was Leckeres drin ist. Traurig, wenn aus einem Tier/Kind konditionierte Objekte gemacht werden.

          • danke puraraza,

            genau das ist der punkt, nur auch unter menschen gibt es wenige mit führungsqualitäten, anspnsten gäbe es auch diverse auswüchse, gleich in welche richtung nicht. danke auch nina für den artikel, die konditionierungs-fraktion hier, hat eindeutig eine leseschwäche (sinnerfassendes lesen), ein ergebnis der konditionierung?

            lg
            doris

  12. Hallo Heinrich,
    wissenschaftlich:
    *Handbook of Applied Dog Behavior and Training, Vol. 1: Adaptation and Learning Steven R. Lindsay

    *Journal of Veterinary Behavior – Clinical Applications and Research
    official Journal of Australian Veterinary Behaviour Interest Group,
    Companion Animal Behaviour Therapy Study Group,
    German Society of Veterinary Behavioral Medicine and Therapy and
    International Working Dog Breeding Association

  13. Gut geschriebener Artikel mit einer gesunden Grundeinstellung. Danke dafür. Hinzufügen möchte ich noch gerne, dass man mit dem Praktizieren der gemischten Abrichtemethoden ( Lob/Zwang in individuellem Verhältnis )automatisch auf die „nur Gewalt“ Schiene degradiert wird. Auch wird man dabei häufig als „altes Fosil“ betitelt. Nach meiner Auffassung ist nicht alles Alte auch gleich schlecht und die Leute, die früher Hunde erzogen und/oder ausgebildet haben, waren auch nicht alle Volldeppen. Ich bin überzeugt, dass die Leute früher, in Ermangelung von Multimedien, auch viel mehr Energie in eigene Beobachtungen steckten.

    • Gerhard, besonders die Frage, ob man sich heute noch wirklich Zeit nimmt zu beobachten,OHNE gleich zu bewerten, finde ich wichtig. Ich folge Dir in Deiner Annahme, dass genau das nicht der Fall ist. Es wird schnell (und oft falsch) interpretiert. Dies gilt vermehrt in der Differenzierung von submissivem und ängstlichem Verhalten. Wenn die Beobachtung unvollständig und/oder die Interpretation falsch ist, wie soll Erziehung und Lernen funktionieren?

      • Danke ihr Beiden. Ihr habt das sehr schön gesagt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass früher alles schlechter war. Leider wird mit der Beobachtung tatsächlich sofort interpretiert. In der Wissenschaft natürlich ein No-Go.

  14. Danke Nina. Schöner Artikel.
    Die natürliche Sprache des Hundes muss nicht neu erfunden werden!

  15. Hallo Nina,

    Ein schöner Artikel, nur leider für mich einer aus der Schublade „Ich bin mal dagegen !“ Schön, wenn man mit der Vorgehensweise anderer nicht einverstanden ist, nur… meckern allein (auch wenn es pseudowissenschaftlich aufgebaut ist) hilft nicht, wie, bitte schön , soll man es denn dann machen ?

    Du lässt leider die Antwort auf diese Frage offen und verunsicherst nur diejenigen, die ein Problem mit ihrem Hund haben und den richtigen Weg zum Umgang suchen.
    Ich habe leider auch einen nicht ganz einfachen und schon viel probiert. Meine Erkenntnis dazu ist: „Es gibt nicht den Weg ! Jeder Hund braucht eine auf ihn, den Hundeführer und das gemeinsame Problem zugeschnittene Vorgehens-, Umgangs- und Trainingsweise. Was beim Hardcore-Mali passt, kann den sensiblen Collie kaputtmachen, umgekehrt muss das auch nicht passen.“
    Schade, das es nur sehr wenige Trainer gibt, die in der Lage sind, nach eingehender Analyse des Mensch-Hund-Teams die passenden Teile aus den verschieden Erziehungs-Ansatz-Schubladen zu entnehmen und daraus ein passendes und für das Problemteam umsetzbares Konzept zu bauen.
    Aus meiner Erfahrung haben die meisten nur ein paar Schubladen, die dann auf alle Problemfälle angewendet werden. Funktioniert’s dann nicht, hilft immer noch die Aussage der „fehlenden Konsequenz!“.
    Also hört auf euer Bauchgefühl und akzepziert nicht jede Blähung von mehr oder weniger erfahrenen Trainern.

    • Hallo Jürgen,

      mein Artikel sollte keinen Weg aufzeigen wie man es machen soll. Es geht hierbei um eine Richtung in der Hundeszene die ihren Weg als das einzig wahre verkauft, und das schmeckt mir nicht. Wenn ich „den Weg“ wüsste wie man mit Hunden umgehen sollte, würde ich wohl ein Buch schreiben. ;)

      Du sagst es ja selber: Hundetraining muss individuell sein und man muss auch auf sein Bauchgefühl hören. Es gibt viele Wege die nach Rom führen-welchen man mit seinem Hund einschlägt, liegt am individuellen Hund-Halter-Gespann. Ich möchte nicht dass Leute verunsichert werden. Ich möchte nur dass Leute ihren Kopf und ihren Bauch wieder anschalten und selbst denken.

    • „Schade, das es nur sehr wenige Trainer gibt, die in der Lage sind, nach eingehender Analyse des Mensch-Hund-Teams die passenden Teile aus den verschieden Erziehungs-Ansatz-Schubladen zu entnehmen und daraus ein passendes und für das Problemteam umsetzbares Konzept zu bauen.“

      Genau das kritisier ich immer wieder an den sog.Sachkundenachweisen, da werden alle Hunde in eine Schublade gepresst und ich kann zum Glück sagen, einen Trainer gefunden zu haben, der sich auf nordische spezialisiert hat.

  16. Liebe Nina,
    auch wenn Deine Kritik stellenweise berechtigt ist, finde ich Deinen Text wenig hilfreich. Schon in der Einleitung wimmelt es von polemischen Verzerrungen, und so hat es mich einige Mühe gekostet mich zu den besseren Stellen durchzukämpfen.
    Unter dem Strich ist dieser Artikel leider typisch für die „moderne“, oder nennen wir sie besser die „aktuelle“ Hundeszene.
    Es wird grundsätzlich attackiert, polemisiert, verzerrt, entwertet usw.
    Leider ist dieser Stil auf beiden Seiten des Grabens so verbreitet, dass sinnvolle Diskussionen nur selten und ausschließlich im persönlichen Gespräch möglich sind.
    Das ist schade, aber wohl nicht zu ändern.

    • Polemik ist auch ein Stilmittel. Mach dir einfach die Mühe zu schauen, was ich zwischen den Zeilen sage.;)

  17. Vielleicht sollte man sich erst einmal so mit der Materie auseinandersetzen, dass man sie versteht und nicht gleich hier herumposaunen..

    Positive Bestärkung erreicht bei den meisten Hund sehr gute Ergebnisse, statt über irgendwelche zweifelhaften anderen Sachen..

    • Sagt doch auch keiner, dass dem nicht so ist. Mit der positiven Verstärkung erreicht man extrem viel, je nach Hund/Gegend/Halter reichen die diversen Werkzeuge auch aus. Nur dass man auch nicht komplett davor zurückschrecken sollte, mal über den Tellerrand der positiven Werkzeugkiste hinauszusehen, um vielleicht das ein oder andere Werkzeug einer „Nicht-ganz-so-positiven“ Kiste mit ins Repertoire aufzunehmen. Die rein positive Arbeit dauert je nach „Problem“ sehr lange – eine Zeit, in der sowohl Hund, als auch Halter Stress haben, was so einfach nicht notwendig ist, da sich viele Probleme über einfache Ansagen (NICHT Tritte, Schläge, Strom oder Stachelhalsband!!) auch deutlich schneller auflösen und DANN wieder Platz für rein positive Methoden ist.

      • Dem kann ich nur zustimmen, denn Hund ist nunmal nicht gleich Hund. Ich halte nun seit 30 Jahren Malamutes, tolle Hund, aber auch Hunde, die einen klaren Chef brauchen, ob ein Mensch/Halter oder im Rudel.
        Einen Malamute, der ins jagen kommt, holst Du nicht mehr zurück. Deshalb kennen meine nur ein Kommando, nämlich „Nein“, von Grund auf ohne Schläge gelernt, aber schon mal mit einem betontem Wegschuppser, wenn das spielen zu heftig wurde.

  18. Hallo,

    da hat sich jemand richtig viel Zeit genommen um den Haltern die es nicht einsehen wollen wie man ein Hund erzieht, Honig ums Maul zu schmieren mit so einem unwahren Artikel.
    Ich frage mich woher die Dame Ihr Praxiswissen nimmt, wenn Sie selbst sagt Sie arbeiteb damit nicht?
    Dadurch das diese Theorie soviele falsche Anhaltspunkte aufweist, kann man dies gar nicht zu Ende lesen.
    Jedoch muss ich ganz klar in der Aggressionstheorie gegenüber Artgenossen und der Annahme man könne einen jagdlich Ambitionierten Hund damit nicht halten ganz klar wiedersprechen!
    Auch das der Hund beim Rückruf plötzlich abdreht, weil es etwas interessantes gefunden hat, ist völliger blödsinn, da man mit der Brücke den Hund weiter zurück ruft und Ihn in eine Art Rausch versetzt, so das Hundi immer freudig angeschossen kommt.

    Die Autorin kann mich gerne Besuchen und sich in der Praxis zeigen lassen das Ihre Studien völliger Humbug sind, wahrscheinlich will Sie es sich selbst nur schön reden.
    Aufjedenfall hat die Dame nicht begriffen worum es in dieser Form der Erziehung wirklich geht.

    • Hallo Melle,

      die Dame heißt übrigens Nina ;) Diese kann dir sicher auch fundierter erklären, was du alles falsch verstanden hast. Denn beim Durchlesen deines Kommentares fiel mir einfach nur auf, dass hier Lesen und Verstehen nicht vorhanden waren – dies schien hier aber generell bei einigen ein Problem zu sein.

      Denn wenn du aufmerksam gelesen und es verstanden hättest, hättest du gewusst, dass Nina keinerlei Studien durchgeführt hat. Wenn dem so wäre, hätte sie ihr Wissen in einem entsprechenden Journal veröffentlicht :)

      LG Melanie

    • Hallo Melle,

      ich befürchte dass es hier nicht nur am Leseverständnis mangelt. Tatsächlich verstehe ich den Kommentar überhaupt nicht.

      1. Wem schmiere ich Honig ums Maul?*wunder*
      2. Welches Praxiswissen sollte ich (nicht) haben? Womit genau arbeite ich nicht? (Bitte auf die Grammatik und Satzstellung achten-in dem Satz bezieht sich das „damit“ auf „Praxiswissen“ und das macht gar keinen Sinn.)
      3. Welche Theorie? Es handelt sich hier um keinen wissenschaftlichen Artikel wo ich „Theorien“ aufstelle!
      4. Wenn man nicht zuende liest, finde ich es regelrecht unverschämt in einem Kommentar wild um sich zu schlagen. Ich erwarte auch etwas Respekt mir gegenüber.
      5. Welche Aggressionstheorie? Auch hier wieder: Ich stelle nirgends Theorien auf.
      6. Womit kann man einen jagdlich ambitionierten Hund nicht halten?
      7. Den Rauschzustand bei der IB konnte ich bisher nicht beobachten. Es geht hier um einen tertiären Verstärker und nicht um einen Rauschzustand. Ganz davon ab, schätze ich dass die meisten Hundehalter irgendwie mit einer IB auch arbeiten ohne es zu wissen. Nur ist die nicht so wohlformuliert verpackt, wird nicht für zig Euros als neue Methode verkauft und klingt nicht ganz so albern.
      8. Ich habe nie Studien durchgeführt.
      9. Ich habe sehr wohl begriffen worum es geht. Mir scheint es als würden aber viele nicht begreifen worum es MIR geht. ;)

  19. „Direkt zu Anfang möchte ich ein kleines Gedankenexperiment machen. Man stelle sich vor, man wäre plötzlich in China und ist konfrontiert mit Menschen, die eine völlig andere Sprache sprechen sowie einen vollkommen anderen kulturellen Hintergrund haben.

    Man weiß nicht, was sich in dieser Welt nun gehört und was nicht. Man kennt die Gepflogenheiten schlicht und ergreifend nicht und ist darauf angewiesen, dass die anderen Menschen einem zeigen, was man tun darf und was nicht. Um den nächsten Menschen, der nett aussieht, nun zu begrüßen, streckt man ihm die Hand aus. Dieser ignoriert einen völlig. Für einen Menschen, der auf eine soziale Gemeinschaft angewiesen ist, ist dieses Verhalten eine sehr einschneidende Erfahrung. Dann nimmt man die Hand zurück und schwupps – bekommt man einen Brocken Schokolade zugeworfen.
    Total abwegig? Für manch Hund ist das Alltag.“

    Stimmt, viel besser wäre natürlich gewesen, dass der, der einem die Hand verweigert hätte, einen anschließend noch geschlagen hätte. Für jemand, der völlig unsicher ist, igelt sich ein, jemand der aggressiv ist, schlägt zurück und es kommt zu einer Schlägerei.

    „Wieder in Deutschland: Auf dem Kinderspielplatz sitzen der kleine Kevin und Jaqueline zusammen im Sandkasten. Jaqueline ist heute nicht gut drauf. Vielleicht hat sie ernsthafte Probleme zuhause oder vielleicht ist sie nur ein Kind, dass mal die Grenzen testen möchte. Wie auch immer – Jaqueline nimmt Kevin den Spieleimer weg. Kevin reagiert natürlich dementsprechend angefressen. Er nimmt seine Schaufel und haut Jaqueline auf den Kopf.

    Jaqueline heult und Kevin macht weiter. Irgendwann wird es Kevin zu doof, weil die blöde Jaqueline immer noch nicht den Eimer raus rückt. Er hört mit dem Schlagen auf. In dem Moment ertönt ein lautes „Suuuupeeeeeeer Feiiiiiiiiiiiiin“ und der Kevin bekommt ein Bonbon in den Mund geschoben. Wer würde das als Erziehung bezeichnen? Unter Hundehaltern durchaus eine mittlerweile übliche Begebenheit, wenn man Kevin und Jaqueline als Hunde sehen würde, der Spieleimer ein Ball wäre und das Bonbon ein Leckerchen.“

    Normal hätte man schon viel eher eingegriffen und erst recht nicht jemanden zusammen spielen lassen, wenn sie nicht miteinander spielen können. Bei den „alten“ Methoden muss man aber erst mal die Situation schaffen, die man verhindern will um sie wegzuprügeln. Also setzt man Kevin wieder zu Jaqueline und wartet, bis er sie endlich haut. Kevin will aber nicht hauen, also stellt man sich bedrohlich zu Kevin hin, der Bengel will aber immer noch nicht Jaqueline hauen. Also nehme ich ihm seinen Eimer weg, so dass er endlich Jaqulines Eimer haben will. Man wartet ab, bis Jaqueline geschlagen wird. dann nimmt man sich Kevin mal richtig zu Brust, und schlägt ihn erst mal in den Magen, anschließend macht man Kevin noch ein kleines Armband um, dass jedes mal einen starken elektronischen Impuls aussendet, wenn Kevin die Hand ballen will.

    So was mag man nicht glauben, aber tatsächlich werden diese Methoden von Leuten, die nicht erziehen wollen, befürwortet und für gut empfunden.

    • Na soweit kommt es noch, dass Kinder auf einem Spielplatz erst nach „Sozialkompabilität“ ausgewählt werden.;)

      Was möchtest du mit diesem Kommentar nun sagen? Wer erzieht so seine Kinder? Soll es eine Analogie zur Hundeerziehung sein? Mir erschließt sich die leider überhaupt nicht. Ich wüsste auch niemanden der so etwas befürwortet.

    • @ Manni

      Wenn aversiv dann wenigstens richtig:

      “Direkt zu Anfang möchte ich ein kleines Gedankenexperiment machen. Man stelle sich vor, man wäre plötzlich in China und ist konfrontiert mit Menschen, die eine völlig andere Sprache sprechen sowie einen vollkommen anderen kulturellen Hintergrund haben.

      Man weiß nicht, was sich in dieser Welt nun gehört und was nicht. Man kennt die Gepflogenheiten schlicht und ergreifend nicht und ist darauf angewiesen, dass die anderen Menschen einem zeigen, was man tun darf und was nicht. Um den nächsten Menschen, der nett aussieht, nun zu begrüßen, streckt man ihm die Hand aus. Dieser ignoriert einen völlig.

      Also Ich würde den Menschen wenn er die HAnd hinstrecken will Blockieren (Festhalten oder was auch immer) UND gleich zeigen wie es in diesem Land richtig gemacht wird..

      Bei Kevin und Jaqueline das gleiche – verhalten Blockieren und zeigen was stattdessen gemacht werden kann.

      Zu dem anderem ich kann und will auch nicht jeder Situation aus dem weg gehen..
      Ich bin auch schon einmal auf die „Gewaltlose Schiene“ Reingefallen. Zwar nicht bei der Hunde sondern bei der Kindererziehung, ich wollte meinen Sohn (jetzt 23) zur Gewaltlosikeit erziehen. Ging aber nur so lange gut bis er in den Kindergarten kam.. Mein Sohn musste lernen das auch wenn er lieb und nett ist, die anderen es noch lange nicht sind.Das Leben ist nunmal kein Ponyhof , weder zu uns noch zu unseren Kindern, und schon gar nicht zu unseren Hunden.
      D.H. Wir sollten unseren Hunden (Kindern) Strategien mitgeben, damit sie wissen wie in auch schlimmen und Überraschenden Situationen wissen wie sie Reagieren können..

      ICh geb ihnen Recht so wie Sie oben beschrieben haben, kann Aversives Arbeiten nicht Funktionieren, mann kann bis zu besinnungslosigekeit auf den Hund einprügeln, bringt nix, weil er dann immer noch nicht weiß was er STATTDESSEN tun soll..

      • Genau so, Elisabeth! Es wird gerne so dargestellt, als würden aversiv arbeitende Leute ständig ihre Hunde verprügeln ohne Sinn und Verstand und das war’s dann.

        1. ist aversives Arbeiten nicht gleichzusetzen mit Prügeln, wenn auch ein Bodyblock, ein Anstupsen und ein Leinenzupfen (also nicht nur der Leinenruck, bei dem wirklich die Gefahr besteht, dem Hund physischen Schaden zuzufügen, sondern auch ein Zuppeln an der Leine) etc. zum aversiven Arbeiten gezählt wird

        2. Heißt es NICHT, nur weil man dem Hund deutliche Grenzen setzt, dass man nicht nett sein darf und niemals positive Werkzeuge benutzt und

        3. Gibt es nicht nur schwarz und weiß und es werden wohl die wenigsten, die von sich behaupten, nur positiv zu arbeiten wirklich nur positiv arbeiten, gerade wenn man sich so ansieht, wie diese Personen auf andersdenkende Menschen Reagieren, ist dies sehr schwer zu glauben..

    • Sorry Manni, schon mal daran gedacht, dass sich der Kevin auch zur Jaqueline setzen kann, ohne das es jemand mitbekommt ? Oder anders gesagt, eine Situation aus dem Nichts entstehen könnte ? Wo Du nicht siehst, ob sie miteinander können oder nicht ?
      Bei meinem Malamute kann man schön beobachten, was dann geschieht. Seine Körpersprache sagt, manchmal mit einem Knurren, „lass mich oder…“. Damit ist er in der Regel erfolgreich und eine weitere Eskalation sollten nun die Besitzer unterbinden.
      Was übrigens auch bei Kindern oft der Fall ist, denn eine Kindergärtnerin kann in der Regel einen Streit erst dann schlichten, wenn er schon begonnen hat. Oder sind das Hellseherinnen ?
      Ich bin übrigens Krav Maga Trainer und einem potentiellem Angreifer teile ich das auch mit. Was dann passiert, hat nur er in der Hand, weiter feiern oder Intensivstation.

      Damit will ich sagen, dass unsere Hunde sich im besten Falle selber sagen, was Sache ist. Das heisst aber eben auch früh erziehen, so positiv wie möglich und so negativ wie nötig.

  20. Hallo Melanie,

    Ich hab gut verstanden worum es in diesem Text geht. Da hat jemand keine Ahnung von dem was für falsch erklärt wird, weil es Nina nicht verstanden hat.
    Stattdessen wird denen Recht gegeben die schon seit steinzeitlich lange praktiken ausführen und nur diese als einzigst richtige ansehen. Es ist mir Schleierhaft was die Grundaussage dieses Artikels sein soll, denn ich versteh nur: Ich habe zwar ein lebendiges, flauschiges Tier im günstigsten Fall mit 4 Beinen, 2 Ohren, 2 Augen und 1 Nase. Selbst Atmen kann es auch, aber Selbst Denken kann es nicht, weil es muss erst in Situationen gebracht werden um im Nachhinein rein prügeln zu können, das dies falsch war. Erst dann kann dieses Tier denken. Da frag ich mich wirklich ob es den Leuten spaß macht, die so mit Ihrem Tier umgehen, wenn Sie Ihr Tier dabei beobachten, wenn es in eine Lage gerät wo nur Aversiv mit Ihm gearbeitet wird. Denn Gefühle entwickelt so ein Tier auch und wenn es immer wieder Enttäuscht wird vom Halter, muss das Tier selbst handeln. Was dabei rum kommt, liest man tagtäglich in der Zeitung.

    • Hallo Melle,

      nein, du hast den Artikel nicht verstanden. Nina geht es überhaupt nicht um alte Praktiken, wo der Hund niedergemacht wird, gar geschlagen wird. So etwas lehnt sie absolut ab. Das hättest du aber beim Verstehen des Textes herausgefunden.

      Ihr geht es einzig und alleine darum, dass man weder dem einen Guru, noch dem Anderen hinterherrennen soll, sondern selber seinen Verstand einsetzt und auf seinen Bauch hört. Es gibt nicht DIE Methode, dafür sind Hunde viel zu individuell.

      Und hättest du mal bis zum Schluss gelesen, hättest du mal diesen Absatz von ihr zu Gesicht bekommen

      „In der Hundehaltung ist das wichtigste für mich – Nähe, eine gute Bindung und eine vertrauensvolle Beziehung. Dies schafft man kaum über ein permanentes Meideverhalten. Meine Hunde müssen auch nicht alles können. Ich möchte keinen Hund verbiegen, damit er mir in den Kram passt. Eine stabile und eigene Persönlichkeit ist mir da sehr viel wichtiger. Trotzdem werde ich von den meisten „Wattebäuschchenwerfern“ als jemand aus dem „anderen Lager“ empfunden. Und damit bin ich schon übelsten Beleidigungen und Anfeindungen ausgesetzt gewesen.“

      Daher für alle „erst lesen, dann verstehen, dann denken und erst dann schreiben“ ;)

      LG Melanie

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